Brückengespräch

Ab heute dürfen die Hamburger wieder so tun, als würden sie an einem städtebaulichen Prozess teilnehmen. Hamburg hat erneut eine Plattform zur Verfügung gestellt, wo Bürger diskutieren können, was sie von einer bestimmten Bebauung halten. Diesmal ist das Thema die Living Bridge.

Unter dem Decknamen „Sprung über die Elbe“, einem Projekt, in dem der Norden und der Süden Hamburgs miteinander verbunden werden sollen, soll eine „lebende Brücke“ zwischen Schickimicki-HafenCity und dem Kleinen Grasbrook gebaut werden. Von Beusts Haus- und Hofarchitekt Teherani hat dazu natürlich auch gleich mal einen Entwurf vorgelegt. Wer sonst?

Auf der Seite Living Bridge Hamburg (warum eigentlich immer auf englisch?) kann man „mitdiskutieren“, was man von der Idee an sich und dem Entwurf im Speziellen hält. Nebenbei gibt es dann noch „Live-Chats“ mit Entscheidungsträgern. Die Diskussion verläuft in drei Phasen vom 14.11.2007 bis zum 14.12.2007 (Phase I + II) sowie vom 14. – 22. 01.2008 (Phase III).

Jetzt die von mir bereits bei dem Domplatz-Projekt angebrachte Kritik zur Plattform: Es ist löblich, dass es überhaupt so eine Plattform gibt, aber da sie nur im Internet stattfindet, sind schon einmal viele Bürger von einer Diskussion ausgeschlossen. Nicht gut. Dann finde ich den Zeitrahmen erneut sehr eng gezurrt und schließlich hege ich den Verdacht, dass eh schon alles in trockenen Tüchern ist, Herr Teherani den Zuschlag bekommen hat, der Spaß-EB von Beust sich ein weiteres Denkmal setzen möchte und die Plattform nur eine Form von „Brot und Spiele“ ist. So hat der Bürger das Gefühl, er könne mitreden. Die ersten negativen Stimmen sind auch schon vorhanden.

Bei der Domplatz-Bebauung gab es schließlich auch so eine Plattform, es gab Vorschläge (durchaus gute), die aber alle nicht berücksichtigt wurden. Der Senat hatte schon längst einen Alternativ-Bebauungsplan (weil ihr „Autohaus“ auf herbe Kritik stieß) in der Schublade, der nach Beendigung der Diskussions-Plattform auf den Tisch gelegt wurde. — Der zudem echt hässlich ist…

Mein Vorschlag zur Lebenden Brücke: Baut sie! Aber dann nicht mit Nobelwohnungen. Siedelt dort alle Kindertagesstätten Hamburgs an. Vielleicht stören die Kindergeschreie die Möwen nicht… Und unten lassen wir Autos längs fahren.

Kommentar (1)

  1. Udo schrieb:

    Bei den Göttern des Olymp

    Immer wieder erquickend das Quersummen in 0% Magerfettstufe zu vernehmen.

    viaduct + aquaduct + vitaduct

    Montag, 19. November 2007 um 05:54 #

Trackback/Pingback (1)

  1. Klaus Lübke Blog am Dienstag, 12. Februar 2008 um 07:57

    Gratulation an zwei Blogs…

    Es ist nicht jedem klar, aber diese Webseite benutzt die Technik des “Blogs”, einer Art Tagebuch im Internet. Seitdem ich dieses Blog führe, beobachte ich auch andere Tagebücher. Eines hat zum B eispiel unsere Bürgerschaftsabgeordnete C…