Was klein war, wird wieder größer: Autos

Der Smart ist eigentlich das ideale Stadtauto. Man stelle sich nur einmal an eine Straße und schaue, was dort an einem vorbeirauscht. In über 90% der Autos, die sich da an einem vorbeibewegen, sitzt doch jeweils nur eine Person. Wozu dann also ein großes Auto? Der Smart reicht als Fortbewegungsmittel absolut aus. In den Kofferraum passen Selterkästen, also auch andere Einkäufe. Bumm – mehr bedarf es nicht.

Doch jetzt sehe ich an Bahnstationen Plakate für den Smart forfour. Der ist zwar nicht neu, doch ging ich stets davon aus, dass das Experiment gescheitert sei. Ein Smart ist für maximal zwei Personen konzipiert. Ein Fünftürer schien mir da immer wie eine Abart, wie ein Ding, das nicht sein darf. Jetzt aber die vermehrte Bewerbung des Mehrsitzers. Und der Mini Cooper ist auch schon lange nicht mehr die kleine Kugel, in die man sich hat reinzwängen müssen. Der ist ebenfalls groß geworden, sprich hat mehr Türen verpasst bekommen.

Schade. Die Wagen, die eigentlich in ihrer Kompaktheit mehr als ausreichend waren, die auch weniger Platz eingenommen haben – gerade in einer Stadt mit Parkplatzmangel wichtig -, die Vehikel, die in der Mehrheit eh nur von einer Person gefahren wurden, werden nun also doch wieder größer. Und warum? Weil es der Markt so will. Jedem sein Penisersatz. „Dies ist mein Wagen. Mein Statussymbol. Schau her. Er ist groß! Schau, was ich mir leisten kann.“

Wann werden die Menschen endlich aufhören in ihren Autos mehr zu sehen, als das, was sie sind: Fortbewegungsmittel. Mehr ist das nicht. Ihr solltet nach einem Automobil Ausschau halten, das Euch trocken, sicher und energiegünstig von A nach B bringt. Es muss nicht groß sein, nicht laut und nicht mehr Energie verbrauchen als nötig.

Aber so lange nach „mehr Straße„, denn nach weniger gesucht wird, braucht Mensch leider auch mehr Auto.