Elbphilharmonie fertig

Na, da hat sich die PR-Abteilung ja wieder weit aus dem Fenster gehängt. Anfang der Woche wurden einzelne Fenster des Kaispeicher-A-Aufbaus so beleuchtet, dass sie für alle Hinschauenden das Wort „FERTIG“ zeigten. Seht her, Hamburger, ach – Welt! – wir sind fertig. Boom. Preiset uns, wir sind die Coolen.

Dabei ist das nicht cool. Die Elbdisharmonie wird gerne mit dem Berliner Flughafen oder dem Stuttgarter Bahnhof in einen Topf geworfen. Was haben die Bauprojekte gemein? Sie dauern viel zu lange und scheinen Endlosbaustellen zu sein. Interessanterweise sind die Verantwortlichen der Elbdisharmonie genau auf diesen Zug aufgesprungen. Das „Fertig“ steht für „Endlich. Wir sind fertig. Es hat ja lange genug gedauert“. – Als ob das das Problem gewesen wäre.

Über die schlechte Planung und die Nachbesserungen bei der Elbdisharmonie, über die daraus resultierende Verzögerung der Fertigstellung hat sich doch eigentlich keiner aufgeregt. Das hat der Hamburger einfach so hingenommen. Aber: Der Kritikpunkt an diesem Beust-Denkmal sind die enormen Kostenexplosionen, die Lügen über Anfangskosten und die späteren Kosten, die „nicht vorhersehbar“ waren … Erst 77 Mio und plötzlich knapp 800 Mio? Das ist es, was sie hätten zeigen müssen.

Entweder: „TEUER“ – was ehrlich gewesen wäre, oder aber „GÜNSTIGER ALS ERRECHNET“. (Okay, das wäre glatt gelogen.) Das lächerliche „Fertig“ war nur wieder eine magere PR-Maßnahme, die nun von der hiesigen, gelenkten Presse abgefeiert wird ohne Ende.