RSS gut

Gestern stand ich vor einer Gruppe von fünf Männern, denen ich die Blogsoftware WordPress schmackhaft gemacht habe. Unterm Strich zählte von meinem Vortrag wohl eh nur der Satz „Ist alles super einfach!“. Das war das Killer-Argument.

Da ich Newsletter immer recht „kritisch“ finde, habe ich natürlich auf die Vorteile von RSS hingewiesen. Das war nicht das Thema des Vortrages, ich bot deshalb an, dazu noch einmal gesondert eine kleine Einführung zu halten. Nach meinem kurzen Anriss und dem Hinweis, dass RSS „die Zukunft“ gehöre, erwähnte ich, dass ich öfters erfahren musste, dass RSS nicht so weitläufig bekannt sei, wie ich es mir wünschte. Freundliches Nicken meiner Gegenüber – bis eben hätten sie auch noch nichts davon gehört. Klänge aber interessant. Hier also noch einmal mein bereits erwähntes Plädoyer für RSS.

Die andere Seite

So. Wenn jetzt alle Welt weiß, was es bedeutet, RSS-Feeds zu abonnieren, dann müssen wir auch mal „auf die andere Seite“ schauen, also auf die Seite der RSS-Feed-Anbieter. Dazu habe ich bei Modern Life einen interessanten Artikel gefunden, dessen einzelnen Punkte ich hier noch einmal aufgreifen möchte.

Volle Packung

Darüber streiten sich an mancher Stelle die Gelehrten, aber ich teile die Meinung von Stuart Brown von Modern Life. Die Feeds sollten in voller Länge angeboten werden! Keine Exzerpte. Es ist nämlich äußerst nervig — und in gewisser Weise auch dem Sinn von RSS widersprüchlich —, wenn man in seinem Feed-Reader einen interessanten Artikel liest und der auf einmal abbricht. Dann muss man nämlich doch die Seite besuchen, um den gesamten Artikel zu lesen. Das wollte man doch aber gerade mit dem Abonnement verhindert haben.

Wem der Traffic durch volle RSS-Feeds zu hoch ist, der kann auch Services wie Feedburner oder Feedvertising benutzen.

Erst prüfen, dann posten

Es ist ziemlich nervig, wenn ein Artikel geändert wird und er dann als „neu“ angesehen wird. Der Feedreader signalisiert es einem, man klickt drauf und erkennt im ersten Moment keinen Unterschied. Was soll da neu sein? Der Schreiber hatte beim ersten Posten einen Buchstabendreher oder Rechtschreibfehler übersehen gehabt. Nach der Korrektur des Fehlers wird der Artikel als neu eingestuft. Also: Vor dem Veröffentlichen des Artikels darauf achten, dass sich kein Fehlerteufel eingeschlichen hat! Hilfreich ist hierbei z.B. die Rechtschreibprüfung von Firefox. Mit dieser werden Fehler im Texteingabefeld optisch markiert.

Anders verhält es sich bei Änderungen im Inhalt. Klar, eine Formulierung zu ändern – das hätte man sich auch vorher überlegen können, aber wenn sich nun neue Erkenntnisse ergeben haben, die man ergänzen möchte, dann am besten am Ende des Beitrags mit einem [Nachtrag] davor. Dann weiß der Leser auch was neu ist.

Auf Feeds aufmerksam machen

Newsfeed-IconDas mittlerweile bekannte Zeichen für RSS, dieses meist orange Signal mit den beiden „Schallwellen“, das sollte nicht irgendwo auf der Seite versteckt sein. (Bei mir ist das übrigens ganz unten in der Navigation. Blau.) Manches WordPress-Theme bietet das RSS-Zeichen hingegen in sehr groß an. Groß ist nicht immer besser! (Auch ein 3-Liter-Auto reicht. Doch das ist eine andere Geschichte…)

Neuigkeiten-Tsunami

Nicht zu oft schreiben. In einem Artikel über Business-Blogs las ich einmal, dass, wer in der Welt der Blogs überleben will, regelmäßig, mindestens aber einmal pro Woche schreiben sollte. Sonst verlieren die Leser das Interesse an dem Blog.

Andersherum geht es natürlich auch. Wer 20 Beiträge pro Tag raushaut, der erschlägt seine Abonnementen, gibt ihnen gar nicht die Möglichkeit, hinterher zu kommen. Ich habe z.B. Wired im Abo, die kommen gerne mit einem Schwung von zehn bis 15 neuen Artikeln auf einmal raus. Da überfliege ich die Überschriften auch nur noch. Komplett lesen wäre zu viel. Auch hier gilt es, ein gesundes Mittelmaß zu finden.

Qualität

Doch was nützen die besten Tricks, wenn der Inhalt der Blogbeiträge einfach unterirdische Qualitäten aufweist? Wer eine treue Leserschaft haben möchte, der muss guten Inhalt liefern. Mir gehen z.B. die Blogs auf den Senkel, die ein YouTube-Video nach dem anderen posten. Das ist kein qualitativ hochwertiger Inhalt. Schon weil es in 99,9% nicht der eigene Inhalt ist. Gut, ich habe auch schon Videos gepostet, aber eine Strecke von fünf bis mehr Videos in einer Tour? Langweilig…

Kommentar (1)

  1. pEtEr schrieb:

    Super Artikel! Kann ich nur zustimmen 😀

    Mittwoch, 7. März 2007 um 22:18 #