Drei Türen weiter

Cover 3 Doors Down

Bewertung: 4 von 5

Das vierte Album der Jungs aus dem Bundesstaat Mississippi wurde (von mir) lange erwartet. Nun ist es da. Im Einerlei der Radiofolter und den Qualen, die wir mit Castingsshows ertragen sollen, ist es eine wahre Wohltat, endlich wieder einmal guten, soliden Rock’n’Roll zu hören. Stramme Gitarren, druckvolles Schlagzeug und die manchmal rauchige, aber oft kraftvolle Stimme von Sänger Brad Arnold zeichnen auch dieses Album aus.

Gleich beim ersten Anspielen wird man ins Geschehen geworfen und von „Train“ laut beschallt. Alle weiteren Stücke kommen oft zuerst leise daher, nehmen dann jedoch schnell Fahrt auf. Dabei dürfen wir auf übliche, süße Rock-Balladen verzichten. Beziehungen sind hier problematisch und kantig, da wird auch schon mal, wie in „Let me be myself“, darum gebeten, dass Mann er selber sein darf. Das vorletzte Lied, „She don’t want the world“, fällt ein wenig aus dem üblichen Rock-Rahmen, da es ein wenig mit Synthesiser arbeitet – was aber auf keinen Fall schlecht klingt. Trotz des langsameren Tempos ist das Stück jedoch auch nicht „süß“, sondern tragisch. Das 13. Stück ist eine nette Acoustic-Version des sechsten Liedes, „It’s the only one you’ve got“.

Zwar werden 3 Doors Down in den Kategorien Alternative-Rock und Post-Grunge gehandelt, ich halte es aber eher mit Todd Harrell, dem Bassist der Band. Er behauptet:

Es ist nicht wirklich Alternative oder Metal oder so etwas ? es ist Rock’n’Roll! [Quelle]

Richtig. Wer seinen Ohren gerne guten Gitarrenrock mit ansprechenden Texten gönnen möchte, der ist mit dem vierten Album von 3 Doors Down bestens beraten. Es ist kein Geschrammel, sondern „grundsolider Rock“. Das braucht man auch mal: kräftige Hausmannskost. Hausmannskost muss nicht heißen, dass die Scheibe beim ersten Mal Hören im Ohr ist. Ein wenig Zeit muss man dem Silberling schon geben, damit er sich im Gehirn festsetzen kann.

Zwischen der letzten Scheibe, Seventeen Days, und dieser liegen drei Jahre Schaffensprozess, sie haben sich also ein wenig mehr Zeit gelassen als sonst. Einzig beim Namen des Albums haben sie gespart…

Kauft man die Scheibe bei iTunes, dann muss man feststellen, dass auch hier gespart wurde. Okay, es fehlt das Booklet. Nicht wirklich schlimm. In der „aus dem Laden“-Version fehlt hingegen die Acoustic-Version.