Einer der miesesten Werbeslogans der letzten Jahre (wie lange mussten wir das ertragen?) war der des Elektronikmarktes, der so heißt wie ein Planet unseres Sonnensystems. Nachdem wir damit rauf und runter gequält wurden, soll nun endlich damit Schluss sein. Da heißt es, dass Geiz nun nicht mehr geil sei.
Kinders, Geiz war noch nie geil! Auch nicht toll. Sparsamkeit ist gut, aber Geiz war nie geil, ist es nicht und wird es nie sein. Das ist also nun auch bei denen im Vorstand angekommen. Es hat sich ausgegeizt. Der neue Slogan ist zu 50% akzeptabel:
Wir lieben Technik. Wir hassen teuer.
Mann, könnt ihr kein Deutsch? Die Werbung quält die deutsche Sprache wo sie nur kann. Das ist weit entfernt davon, schön zu sein. „Wir hassen teuer?“ Was soll das denn für ein Satz sein? Damit reihen die sich ins Gruselkabinett der aktuellen Scheußlichkeiten ein. Ich denke an den Slogan des größten Fischeinwickelblattes, das mit dem roten Logo und den vier Buchstaben. Da heißt es, dass das „Blatt“ Handy werden würde. Hä?
Werber antreten! Backpfeife abholen!
Kommentar (1)
Nun ja, die ZEITUNG-Reklame greift ja nur zu den Methoden der ZEITUNG. Das ist zwar keine Entschuldigung für hinkendes Deutsch, aber passt zu Produkt und Zielgruppe.
Darum funktioniert auch der andere Spruch.
Wenige Kunden sehen den Unterschied zwischen teuren Produkten und ‚Technik zu Wucherpreisen‘. Und ‚billig‘ ist meist das Synonym für ‚klapprige Sweatshop-Ware‘.
Soll heißen: Beide Begriffe sind von der Wortbedeutung her gleichermaßen negativ besetzt und ‚Wir hassen teuer.‘ ist das kleinere Übel.
Beinahe off-topic: War/Ist die Saubillig-Kampagne der URANUS-Pseudokonkurrenz eigentlich Muslimen-Diskriminierung?
Trackback/Pingback (1)
[…] Fortsetzung des alten Claims schwören wollten, müssen sich nun der Realität beugen. Ganz glücklich erscheint mir allerdings diese Formulierung nicht. Stellen wir uns einmal z.B. Lätta, die […]