Ein Killer-Argument — im wahrsten Sinne des Wortes — ist bei uns kleinen Weltentorlern aus Hamburg bekanntlich der Satz „Das ist politisch gewollt!“. Dieser Satz, einmal ausgesprochen, unterbindet jegliche, für den angesprochenen Politiker unangenehme Frage. Stadtbahn? Ist politisch gewollt. Punkt. Klappe zu. Nächste — hoffentlich angenehmere — Frage.
Unsere Kanzleuse geht mit unangenehmen Fragen anders um. Merkel wurde darauf angesprochen, wie sie denn einem Mann wie Schäuble, der angab, einen bekannten Waffenhändler „nur einmal“ getroffen zu haben, dann aber eine Spende von 100.000 DM „vergessen“ habe, wie man so einem Mann die Finanzen eines Landes in die Hände legen könne? Die allseits beliebte Kanzleuse kam ins Stocken: Sie habe eben Vertrauen. Punkt! — Na, wenn sie dem vertraut; was sagt das über sie aus?
Immer diese ausländischen Journalisten. Erst werden des neuen Außenministers mangelnde Englisch-Kenntnisse von einem englischen Journalisten offen gelegt, jetzt kommt so ein niederländischer Schreiberling daher und stellt unangenehme Fragen zu Themen, die die deutsche Presse erfolgreich über Jahre begraben hat. Das deutsche Presseorgan funktioniert besser: das stellt erst gar keine unbequemen Fragen, sondern schreibt nur Lobeshymnen. Sollte man da ausländische Journalisten nicht lieber aus den Pressekonferenzen aussperren? Geht ja nicht an, dass kritische Fragen gestellt werden. So was auch …
Na, zum Glück lief das ja nur auf dem Alibi-Sender Phoenix. Den schaut eh kaum einer. Das Bild der Regierung wird also beim gemeinen Bürger nicht in Frage gestellt. *puhh* Der wird stattdessen lieber mit Casting-Shows und „Comedians“ dumm gehalten.
Kommentar (1)
Was macht eigentlich Herr Schreiber?
Nun dem ist Anfang Oktober ein neuer Haftbefehl eröffnet worden. Nur noch für die Straftat der Steuerhinterziehung, der Verdacht auf Bestechung und Beihilfe zur Untreue seien jetzt nicht mehr in dem Haftbefehl!
Wer das wohl angeleiert hat?
Quelle:
http://www.sueddeutsche.de/bayern/682/490063/text/