Zu dem Gehabe unserer Stadtherren fallen mir einfach keine anderen jugendfreien Überschriften ein, als Schwachsinn. Das senatlich legitimierte Propagandablatt hat heute wieder eine Juchu-Meldung aus der Abteilung Gehirnwäsche zu präsentieren: Mehr Millionen für das Ole-Prestige-Objekt Elbphilharmonie. Supi. *schwenkdiehamburgfahne* Die Zustimmung der Bürger sei da? Ich weiß nicht. Jeder, mit dem ich mich unterhalte, sagt, dass wir die Elbphilharmonie so dringend brauchen wie eine Vogelseuche, die auf den Menschen überspringt. Aber das Blatt propagandiert natürlich fröhlich weiter, dass die Bürger es jetzt alle kaum noch aushalten können, bis die Bauarbeiten zur Verschandelung des Kaispeichers A beginnen. Und erst die Fantastillionen von Touristen, die aus aller Welt, gar aus Parallel-Universen, hierher reisen, um ihre Hintern auf gesponserte Sessel zu platzieren. Lustig eigentlich, wenn man bedenkt, dass das Senatsblatt doch auch diverse negative Leserbriefe hat abdrucken müssen. Wahrscheinlich waren die negativen Zuschriften einfach zu viel, als dass man sie hätte unter den Tisch fallen lassen können.
Wollen wir mal ehrlich sein: Das gesamte Projekt HafenCity ist doch nur eine einzige Trabantenstadt für Reiche, die der Stadt das Ole-Siegel aufdrücken soll. Die paar Alibi-Saga-Wohnungen machen den Kohl auch nicht fetter. Ich schätze eh, dass die nach einigen Jahren wieder verschwunden sein werden. Dann kommen über die U4 nur noch die Putzfrauen der HafenCity-Insassen. Und natürlich die Übertrillionen an Touristen. Ich höre immer nur „Touristen“. Die sollen Gelder in die Stadt spülen. Schön. Aber sie sollen hier nicht wohnen! Das sollen die Hamburger. Irgendwie habe ich diese altmodische Vorstellung, eine Stadt sei für die Bürger der Stadt gedacht. Muss wohl an Anachronismus sein. Mein Fehler… Skater werden von der HafenCity ausgeschlossen, Kinder, Hunde sowieso. Ist doch alles peinlich. Herr S. meinte noch am Donnerstag zu mir, er würde Hamburg lieben, aber nicht dieses Hamburg, wie unser Spaß-Senat es haben will.
Und wer eine Stadt in der Stadt haben will – was mit der Bezeichnung HafenCity ja schon gesagt wird -, der braucht natürlich, wenn er sich vom gemeinen Volk abgrenzt, seine Scampies und Spiele in dem neu geschaffenen, abgegrenzten Raum. Was fällt dem Spaß-Senat dazu noch ein? Oh, ja – das Planetarium auch in die HafenCity holen. Und das nur, weil sich jemand mal wieder verkalkuliert hat… Super Idee! Das Teil wurde ja nur gerade für viel Geld renoviert. Herr Müller von der FDP fragt, was man mit dem Wasserturm im Stadtpark, wo derzeit das Planetarium untergebracht ist, machen solle, wenn der Senat sich mal wieder über die Bürgermeinung hinweg setzen sollte? Ganz klar: In Hamburg wird dann daraus auch wieder ein Hotel. Für die Pi-illionen an Toursiten, die nach Hamburg strömen werden.
Es ist einfach nur ärgerlich, wie der Senat die Bürger ver%§#@&. Unter anderem wird die Elbphilharmonie schließlich nicht nur aus Spendengeldern bestritten. Da gehen auch fröhlich Millionen Steuergelder rein. Für den kleinen Kreis derjenigen, die sich dann im Glanze von Stahl und Glas baden wollen. Otto Normalverbraucher wird da nicht hingehen (können). Lieber Senat, gebt nicht immer Geld für Prestige-Objekte aus! Und wenn schon, dann erklärt auch mal so unwichtige Dinge wie Bildung zum Prestige-Objekt! Das Dinges-Dierig-Desaster steht immer noch mit 2 Mio Euro in der Kreide. Nur mal so am Rande erwähnt…