Macht mal

Heute kam dann doch der Brief an. Ich soll (und werde) abstimmen, ob das Bismarckbad aufgegeben und dafür eine neue Schwimmhalle samt 3-Feld-Sporthalle und 120 familienfreundlichen – was immer das unter diesem Senat heißen mag – Wohnungen gebaut werden soll, oder eben nicht.

Meine Mutter sah dann heute auch das Plakat. Ich erklärte ihr, was es damit auf sich hat. Von dort kamen wir auf die Schwachsinns-Idee zu sprechen, das Planetarium vom Stadtpark in die HafenCity umzusiedeln. Der Streit um den Umzug spitzte sich ja gestern in der Bürgerschaft zu. Und wenn Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos – komisch, dass der Großteil der Parteilosen irgendwie über kurz oder lang doch der CDU beitreten…) den Standortwechsel befürwortet, weil es im Stadtpark an Gastronomie und Ausstellungsräumen fehle, dann stelle ich mir die Frage, warum man dafür gleich das gesamte Planetarium umsiedeln will? Sollen sie doch in ihrem schmucken Wissenschaftszentrum – nein, ich sage nicht die englische Übersetzung – in der HafenCity ein Restaurant bauen und Ausstellungsräume, die zwar zum Planetarium gehören, aber nicht mit dem Projokter unter einem Dach sein müssen. Das Planetarium ist schlecht angebunden und muss deswegen unbedingt umziehen? Das hat sich aber nicht auf die Besucherzahlen ausgewirkt. Da kappeln sich doch zwei Umzugsargumente. Planetariums-Leiter Thomas Kraupe pocht, wie Oberspaß-Macher von Beust, auf den Umzug. Wenn ich solche Aussagen lese, dann kommt in mir stets die Frage auf, welche Partei solche Menschen wohl wählen mögen. Irgendwas mit C?

Meine Mutter fragte, warum denn niemand etwas dagegen mache, gegen den Umzug? Die Bürger müssten sich doch zu Wort melden! In der Hitze des Wortgefechts rief ich nur empört aus, gegen was sich denn die Hamburger Bürger noch alles wehren müssen? Es gibt schon die Initiative für das Bismarckbad, im Schanzenpark sind sie gescheitert, Bürger sind gegen die Pläne, den Volkspark zum Teil zu plätten, Politiker sind gar gegen die vom Spaß-Senat geplante U4. Was noch?

In dem Moment fiel mir nur auf, wieviel Mist dieser CDU-geführte Senat in Hamburg verbockt. Nur, um sich ein Denkmal zu setzen, für die Zeit, wenn sie nicht mehr im Amt sind. Leider geht das alles auf Kosten von Lebensqualität der Bürger dieser Stadt, Tradition und dem sozialen Miteinander. Die HafenCity soll ein neuer Stadtteil werden? Eher eine neue Stadt in der Stadt. Alles sehr traurig.