Mit einem weinenden Auge gelacht

Leute, so geht das nicht. Hamburgs Politik ist ein Witzhaufen, so einen findet man nirgends ein zweites Mal. Danke Ole, Du schaffst Dir Deine Denkmäler selber: Dich und Deine „Kumpels“.

Worum geht es? Na, wenn es um Politik geht, besonders um Hamburger CDU-Politik, dann geht es um Wirres, Seltsames und Seilschaften. So wunderte man sich als Hamburger erst kürzlich, dass Mario Mettbach, der Meister im Mantelwenden (erst CDU, dann, STATT, dann Schill, jetzt CDU), nach dem Schill-Desaster von 2004 nette Posten erhielt, die niemand brauchte. Auch konnte man sich darüber wundern, dass besagter ehemaliger 2. Bürgermeister Geschäfte mit zwielichtigen Gesellen machte. Wenn das nicht schon ein Grund zum Lachen ist – hier kommt einer:

In Hamburg haben die Politiker einen ehrwürdigen Plenarsaal, so mit schwerem Holzgestühl und -Vertäfelung. Derzeit weht dort ein sehr schwarzer Wind durch die Stuhlreihen. Doch gestern, ja da wehte der Wind in eine andere Richtung. Aus und in eine andere Richtung. Der GAL-Abgeordnete Jens Kerstan brachte in der Bürgerschaft genau dieses Thema um neue Jobs und Bekanntschaften auf den Tisch. Gerade wollte er anheben und eine Rede zur organisierten Kriminalität, den Osmanis, Ex-Senator Mettbachs und der Rolle, die Senat und Bürgermeister dabei spielen abhalten, plötzlich ging ein Wind durch den Saal. In Richtung Ausgang. Schwupp, waren die CDU-Abgeordneten alle auf einmal draußen. Einfach so. Wäre ich poetisch veranlagt, würde ich sagen, der Wind der Wahrheit habe die CDU-ler rausgeweht.

Naja, da saßen auf einmal nur noch SPD- und GAL-Abgeordnete im Saal, schauten sich an, schauten sich um und Kerstan verkürzte seine Rede. Schon hatte man Zeit für Abstimmungen. Und wer nicht da ist, der kann auch nicht mitabstimmen! Schon waren zwei Anträge der Opposition durch. *trara*

Davon bekamen die Schwarzen Wind (Kalauer) und fegten wieder unter lautem Getöse in den Saal. So ginge das nicht Blablubberdiblä. Ein kleiner Fehler führte nun dazu, dass die CDU einfach die Abstimmung noch einmal machen ließ – schon war alles wieder in schwarze Seile Tücher gewickelt.

Super Geschichte, die mir vor Lachen die Tränen in die Augen treibt, obwohl sie doch so traurig ist.

Übrigens: Ich merke mir das alles! Und vor der Wahl 2008 kommt hier eine Liste mit all den zahlreichen Fauxpas, Schnitzern, Ungereimtheiten, baulichen, sozialen und umweltpolitischen Gräueltaten sowie Fehltritten von von Beust und seinen Kumpels. Da bin ich Elefant… – und die Liste wird lang!