Der NDR-Sender 90,3 will erfahren haben, dass sich unser aller Spaß-Senat mit dem Gedanken trägt, eine Seilbahn in Hamburg zu bauen. Ein privater Investor habe diesen Vorschlag gemacht, erste Gespräche mit dem Senat habe es gegeben. Der nicht namentlich nicht genannte Investor träumt von einer rein touristischen Attraktion. Drei Routen schweben ihm vor, auf denen die Fantastilliarden Touristen bei schönem Wetter durch Hamburg seilen können — bis zu 1000 pro Stunde. Dabei ist natürlich immer die HafenCity irgendwie Ziel. Was sonst? Bei schönem Wetter übrigens nur deswegen, weil bei schlechtem Wetter kein Betrieb sein darf. Man kann dann sogar die Bahn schnell abbauen.
Wie gut, dass Hamburg bereits ein Seilbahngesetz hat. Ja! Wir sind zwar nicht die Schweiz. aber ein Seilbahngesetz haben wir. Nicht gewusst? Tja… — Wobei auch Fragen in Hamburg nicht viel hilft. Ich habe z.B. erst heute erfahren, dass wir ein Informationsfreiheitsgesetzes haben. Doch der Senat will sich auch diesmal nicht in die Karten gucken lassen, also wird die Informationsfreiheit einfach verheimlicht…
Zurück zur Seilschaftbahn: Lieber Senat, wenn Ihr einer Seilbahn zustimmt, gar aus touristischen Gründen, dann setzt es aber ‚was! Ich erinnere hier noch einmal an den Entwurf des Herrn Karl Krieger, der eine kostengünstigere Einschienenbahn vorschlug. Auch die kommt an Eurer HafenCity vorbei, muss bei Regen nicht abgebaut werden und ist somit eine echte Alternative zu Eurer unnützen U4. Die Einschienenbahn würde Euren Wunsch nach Touristenattraktion erfüllen und „nebenbei“ auch für die Hamburger Bürger (das sind die, für die Ihr eigentlich arbeiten solltet…) von Nutzen sein.
Also: Bevor Ihr irgendeinem Eurer Freunde (hier: „privater Investor“) den Zuschlag für eine Seilbahn gebt, gebt ihn lieber der Einschienenbahn und schmeißt endlich die U4-Pläne in den Müll!
Übrigens finde ich die Idee mit der Seilbahn echt seltsam. Und das Gesetz ebenso. Zumal unser Spaß-Senat selber einst sagte, dass man dieses Gesetz nicht wirklich bräuchte:
Hamburg ist wegen seiner natürlichen Gegebenheiten offenkundig kein Schwerpunkt des Seilbahnbetriebes. (?) Die heute zur Verfügung stehenden rechtlichen Instrumente würden auch zur Genehmigung eventueller künftiger Seilbahnen ausreichen. In der Sache besteht also kein Bedarf an einem Hamburgischen Seilbahngesetz. (Quelle)
Aber nun haben wir es ja…