Oder so

So kann man das natürlich auch machen. Angewandte Vogel-Strauß-Politik bei Schulbuchdesaster Dinges-Dierig. Da hat die Bildungssenatorin eine schöne Pressekonferenz einberufen und ihre Pläne fürs kommenden Schuljahr präsentiert. Es hätte so schön werden könne. Schnittchen waren da, der Sekt hatte die richtige Temperatur, doch dann das: Die Journalisten stellten Fragen! Es kam die Frage auf, wie viel Lehrerstellen Hamburg denn nun habe? Erst ein Gedruckse und Gewinde, dann das:

Ich bemühe mich nach Kräften, diese Zahl aus meinem Kopf zu verdrängen.

Wow! Das muss mal einer nachmachen. Offen bekennen, dass es da etwas gibt, das hochnotpeinlich ist und man deswegen die Fakten am liebsten aus dem Kopf haben wollte. Alle Achtung. Verdrängungspolitik nennt man das, oder?

Ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass ich mich noch daran erinnere, dass der CDU-Senat vor der letzten Bürgeschaftswahl getönt hatte „Wählt uns, wählt uns und ihr bekommt mehr Lehrer!“ Das kann GEW-Chef Klaus Bullan widerlegen. Er rechnete aus, dass Hamburg seit Antritt der CDU-Regierung im Jahr 2001 bis 2005 die Lehrerstellen von 15.567 auf 13.910 gekürzt hat. Derzeit sollen es übrigens rund 14.000 sein. Wobei diese Zahl eher nicht richtig zu sein scheint…

„Ich bemühe mich das zu verdrängen.“ — Jetzt schon ein Klassiker aus dem Politik-Kasperle-Theater. 😀

Kommentar (1)

  1. MartinM schrieb:

    Da Politiker manchmal zum „magischen Denken“ neigen, sollte es vielleicht heißen: „Ich bemühe mich nach Kräften, diese lästige Realität aus meinem Kopf zu verdrängen, aber sie will einfach nicht verschwinden!“

    Donnerstag, 23. August 2007 um 16:45 #

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  1. […] wundert sich wieso es um die Bildung so schlecht steht? Bitte einmal hier nachlesen: Ich bemühe mich nach Kräften, diese Zahl aus meinem Kopf zu […]