Hafengeburtstag

Soso, der Hafengeburtstag also. Mal wieder. Er jährt sich zum 820. Mal. Damals, als er seinen 800. Geburtstag gefeiert hat, ja das war noch was. Da konnte ich mich noch dafür begeistern. Die großen Schiffe, der Trubel. Damals bin ich mit meiner Kamera auf irgendeinen Deich geklettert und habe bei diesigem Wetter die großen Segler beim Hochfahren der Elbe abgelichtet. Doch heute? Kein Interesse.

Umfrageergebnis zum HafengeburtstagDer Hafengeburtstag ist eh – wie das Alstervergnügen auch – nur eine einzige Fress- und Saufmeile. Muss ich nicht haben. Und wie es scheint, lässt der Hafengeburtstag auch immer mehr Hamburger kalt. Nicht nur mich. Das zeigt zumindest eine (nicht repräsentative) Umfrage auf der Seite des Senatsblatts. — Das sagte, nebenbei erwähnt, auch der junge Mann, der vorhin mit mir an der selben Bushaltestelle ausstieg. Der hatte einen Gesprächspartner am Mobiltelefon und nörgelte „Hafengeburtstag? Och nö. Keinen Bock drauf…“.

Somit bleibt der Hamburger Hafengeburtstag wohl nur noch für die Fantastillionen Touristen, die alle durch die Elbdisharmonie angezogen werden. Trotz der Tatsache, dass sie nicht fertig ist. Aber wo sieht man sonst so ein Millionengrab in Natura?

Ich schweife ab. Zurück zum Hafengeburtstag. Auch wenn man nicht hingeht, wenn man so überhaupt kein Interesse daran hat, heute (und wohl auch an den kommenden beiden Tagen) wurde ich dennoch belästigt. Frei nach dem Motto: „Wenn Du nicht zum Hafengeburtstag kommst, kommt der zu Dir. Ob Du willst, oder nicht.“

Und er kam. Laut. Sehrsehrsehr laut! Unverschämt laut! Ohrenbetäubend laut! Ich dachte schon, der Krieg (welcher auch immer) sei ausgebrochen. Die sonst so ruhigen Schweizer, die offizielle Partner des Hafengeburtstags sind – weil die auch so viel Marine haben –, dröhnten mit ihren Düsenjets über den Hamburger Hafen und weit darüber hinaus. Es hörte sich an, als würden sie gleich durch mein Dach preschen. Und nicht nur einmal, sondern mehrfach.

Wieso? Wieso in drei Teufelsnamen müssen Düsenjets zu einem Hafengeburtstag fliegen? Wieso? So eine unglaublich blöde, überflüssige, extrem belästigende Idee! Wahnsinn. Die Verantwortlichen würde ich gerne morgen an die Schnauze einer der Düsenjets binden …

Also, Frau v. Welck — morgen schon mal warm anziehen. Und Ohropax gibt’s keine! X-(

Kommentare (3)

  1. Klaus schrieb:

    Ich mag die Flieger, und ich frage, ja, warum denn nicht?

    Montag, 11. Mai 2009 um 00:45 #
  2. Carsten M. Anwohner) schrieb:

    Düsenflieger zum Hafengeburtstag kann ich auch nicht gut heißen. Alle reden von Lärmminderung. Da darf z.B. beim Harleygeburtstag ein Rockkonzert nicht lauter sein als 72db, Düsenflieger hingegen ballern über eine halbe Stunde über Wohnhäuser und machen Kindern und Haustieren Angst. Ich finde es super belästigend!!!

    Montag, 11. Mai 2009 um 10:09 #
  3. Also hier an meinem ruhigen Schreibtisch in St. Georg waren die tapferen Kampfflieger unsichtbar, aber immer noch Nerven zermürbend laut.

    „Papst bedauert Missverständnisse zwischen Schweizern und Hamburgern. Hafenlotsen beten für verirrte Schweizer Kampfpiloten.“
    http://identi.ca/notice/4098776

    Montag, 11. Mai 2009 um 14:19 #