Wollen wir mal eine Milchmädchenrechnung aufmachen. EB Beust freut sich, dass er – wie auch immer – den Betriebshaushalt ausgeglichen hat. Ha, da sind sogar 13 Mio Euro zuviel auf dem Konto. Das ist die eine Seite der Rechnung.
Was haben wir auf der anderen? Viel! Aber wollen wir nur ein Beispiel – weil gerade da – anführen: Kita-Plätze und das Gutschein-System. Mit diesem System werden offenbar eher berufstätige Eltern unterstützt. Sozial schwache, arbeitslose Eltern sind in den Allerwertesten gekniffen. Bringen ja auch nichts ein, warum sollte man sich um die kümmern? Verwahrloste Kinder? Ja, hat es in Hamburg gegeben. Aber schauen Sie mal in eine x-beliebige Stadt in Südamerika. Da gibt es viel mehr Elend und Verwahrlosung!
Obwohl: Es macht sich so schön medienwirksam. Also hat EB Beust verkündet, man müsse etwas gegen die verwahrlosten Kinder unternehmen – äh, für die verwahrlosten Kinder natürlich. *räusper*
Sozialpädagogik-Professorin Petra Strehmel hatte dazu ein interessantes Konzept im Rathaus vorgestellt. Kinder sollen dann einen Kita-Platz bekommen, wenn die Eltern zwei von acht Kriterien erfüllen. „Risikofaktoren“ wären: Mutter jünger als 18, allein erziehend, Vater arbeitslos, kinderreiche Familie, Wohnverhältnisse beengt, Elternteil suchtkrank.
Klingt gut. Aber die CDU findet das alles schon wieder viiieeel zu teuer. Was das kostet. Gibt es nicht eine nette, kostengünstige Lösung, um Kinder vor der Verwahrlosung zu retten? Also, damit sie nicht mehr in den Medien auftauchen? Vielleicht ein Lolli für alle Hamburger Kinder, oder so? Nicht? Nö, dann wird das wohl auch nichts.
Aber, und jetzt endlich zur Milchmädchenrechnung, hat Hamburg nicht gerade etwas Geld übrig? Warum nicht in die Zukunft der Hamburger investieren? Fände ich logisch – aus meiner Sicht. Aus EBs Sicht ist das alles Humbug. Geld muss ausgegeben werden, damit Hamburg modern wird! Soll heißen, es wird der Gigantismus ausgerufen, es müssen dicke hohe Häuser her, damit Hamburg was her macht. Das ist so wie mit den dicken Autos, die als Penisersatz fungieren, die müssen auch immer groß sein, vertuschen damit aber nur Mängel an anderer Stelle.
Eben mit meinem alten Herrn gesprochen, der geschäftlich in Dubai war – und es dort absolut grausig fand. EB Beust würde sich dort vermutlich wohl fühlen: Überall Häuser, so mein Vater, die nur groß sind, groß und verrückt. Und in den Familien hat jedes Familienmitglied plus die Hauskraft einen Wagen. Alles gigantisch. Und unpersönlich, hässlich.
Wer weiß? Vielleicht hat ja EB Beust (klingt wie ein militärischer Rang) bei seinem Besuch in Dubai Blut geleckt und möchte auch so gerne so große Spielhäuser haben? Er flog erst Anfang dieses Jahres nach Dubai. Mit 20 Leuten im Gepäck! Das wäre auch mal eine Idee, hier zu sparen. EB, Übersetzerin, Sekretär – das sollte reichen. Aber nein, müssen ja einen auf dicke Hose machen. Und in Hamburg verwahrlosen die Kinder…