Magerfettstufe

Ich bin ein böser Nachbar, ein ganz fieser einer. Dabei hatte ich es doch nur gut gemeint.

In aller Eile aus der Wohnung raus und gesehen, dass bei Nachbarns der Schlüssel draußen steckte. Was tun? Schnell mal geklingelt. Nichts. Noch einmal die Klingel betätigt. Wieder nichts. Mir lief die Zeit davon. Ein drittes Mal ohne Erfolg geklingelt. Dann schnell Nachbarn auf dem Mobiltelefon angerufen. Blöde, nur die Mail-Box. Okay, Nachbar, Schlüssel liegt bei Nachbar X im Haus.

Noch einmal geprüft, ob der Schlüssel auch wirklich zur Wohnung passt und aufgeschlossen. „Hu?“ in die Wohnung gerufen, Tür abgeschlossen und flink die Treppen runter. Was musste ich da sehen? Beim Nachbarn einen Stockwerk tiefer das gleiche bild. Auch hier steckte der Schlüssel von außen auf der Tür. Ja was war das denn? Regionaler „Wir lassen den Schlüssel draußen stecken“-Tag? Hätte ich das auch machen sollen?

Dort geklingelt und Bescheid gegeben. Die waren wenigstens da. Dann den Schlüssel bei Nachbar X hinterlegt und ab zum Bus – der mir natürlich vor der Nase weg fuhr.

Als ich später am Abend wieder in den heimischen vier Wänden bin, höre ich den Anrufbeantworter ab. Darauf spricht mein Nachbar, dass er nicht in Hamburg war, die Nachricht erst spät abgehört hat und – ja, da war ja noch etwas – ich hätte seine Freundin eingesperrt, die ein Nickerchen gemacht hatte. Entschuldige Nachbarin, das wollte ich wirklich nicht!

Zum Glück hatte sie noch einen Schlüssel in der Wohnung und kam so aus der Wohnung raus. *puhh*