Von Musik und Legalität

Bandsalat (Tim Heinrichs-Noll, via pixelquelle.de)Man kennt das: Da gibt man Geld aus für z.B. eine DVD und kaum legt man den Silberling ein, wird man mit „Raubkopierer kommen in die Hölle und müssen bis ans Ende ihres jämmerlichen Lebens 365 Tage im Jahr Grünkohl essen“-Kampagnen zugedröhnt, dass man sich fragt „Warum werde ich eigentlich gerade als potenzieller Raubkopierer abgestempelt?“. Oder die Aktion mit der CD die man im Laden käuflich erwirbt und dann stößt man auf einmal an einen Kopierschutz, der es einem nicht ermöglicht, eine private Kopie der gekauften CD für den Wagen zu brennen. Und wir wissen doch alle, wie CDs im Wagen leiden müssen! Wer möchte da sein teures Stück – ich meine die CD – offen im Wagen herumfliegen lassen? Aber: Kopie ist nicht drin. Danke auch.

Ähnliches Übel sind die DRM, die bei online gekauften Musikstücken die unbeschwerte Handhabung des Stücks verhindern. In letzter Zeit las ich öfters in der Presse das Wort „Raubkopierer“. Immer mehr Menschen würden brennen – alles Kriminelle? Interessant finde ich diesen Artikel in der SZ. Der Hamburger Rechtsanwalt Dr. Till Kreutzer klärt im Interview auf, was man darf, was nicht und wo Grauzonen liegen. Was ich bisher noch nicht wusste: Raub ist immer mit Gewalt oder Gewaltandrohung verbunden. Die Kopie einer CD kann man also (per Definition) nicht als Raubkopie bezeichnen. Bedroht man etw. die Original-CD?

In der Reihe zum Thema „Digitale Musik“ wird auch Jochen Strube von der TU Darmstadt gehört. Der Mann lässt sich über DRM und den Preis aus, den Kunden bereit sind, für Musik auszugeben, die sie online kaufen. Die 99 Cent, die derzeit verlangt werden, sind zu hoch. Steve Jobs, der vom Wegfall der DRM sprach, und Musicload, die ebenfalls ankündigten, die DRM zu entfernen, könnten sich ohne DRM auf mehr Umsatz freuen. Könnten.

Da nicht jeder Kommentare liest, hier noch einmal der Hinweis, den ich bei dem Beth Thornley-Artikel gab: Keine DRM und ein Preismodell das auf Freiwilligkeit basiert, wird von Magnatune favorisiert. Da sind dann nicht die großen Label vertreten, aber das kann ja auch sehr spannend oder auch angenehm sein…