2005 haben die Dresdner dafürgestimmt, das Elbtal durch eine monströse Brücke zu verschandeln. Was die Leute da geritten hat — ich weiß es nicht. Zwei Jahre danach scheint der Wunsch nicht mehr so groß zu sein, die Waldschlößchenbrücke zu bauen. Das Bauwerk würde Dresden den Welterbe-Titel kosten, wenn es nach der UNESCO ginge. Die Brücke würde den einzigartigen Blick auf Dresden zerstören, damit hätte die Stadt einfach keine Berechtigung mehr, den Titel zu tragen. Der Entscheid hierüber steht noch aus.
Am heutigen Welterbe-Tag haben deswegen rund 1500 Bürger eine Menschenkette gebildet, um gegen den Bau der Brücke zu protestieren.
Es heißt allerdings, dass der Bürgerentscheid für die Stadt bindet sei, deswegen müsse gebaut werden. Tja, liebe Dresdner, hättet ihr doch bloß den Ole und seine Jecken bei Euch an der Regierung. Für die zählt schließlich Volkes Meinung nicht. Vielleicht wäre dann das Kippen des Bauunternehmens leichter (wenn es in den Plan der Regierung passte).
Apropos Welterbe und Hamburg: Bekanntlich tut sich Hamburg recht schwer mit der eigenen Bewerbung um den Welterbe-Titel. Im Auge hat man die altehrwürdige Speicherstadt. Doch stünde diese erst einmal unter UNESCO-Schutz und könnte sich Hamburg mit dem Titel rühmen, würde die Organisation kommen und den Titel gleich wieder aberkennen. Grund: Die nahe gelegene HafenCity ist ein Schandfleck und eine Beleidigung für die Speicherstadt. Also bummelt Hamburg erst einmal lieber etwas mit der Bewerbung – die Glitzer- und Glasstadt HafenCity hat Vorrang vor dem Weltkulturerbe…