Steindamm

Hamburg Steindamm (auf flickr, von emeidi)Gut, der Steindamm hinterm Hamburger Hauptbahnhof — das ist nicht der schönste Flecken Hamburgs. Wollen wir doch mal ehrlich sein. Für Nicht-Hamburger: In diesem Teil Hamburgs finden sich u.a. viele Sex-Shops und Stundenhotels. Das in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof — kommt nicht so gut. Durch den Steindamm fahre ich nur, wenn ich muss und dann auch flott. Landläufig wird dieser Bereich als „Schmuddelgegend“ bezeichnet.

Wenn nun also Anstrengungen unternommen werden, dieses Fleckchen etwas auf Vordermann zu bringen, wenn Sex-Shops und Stundenhotels weichen, damit dort wieder – klingt jetzt echt kitschig – „schöneres Wohnen“ möglich ist, dann ist dies natürlich zu begrüßen. Anscheinend wandelt sich der Steindamm schon seit einiger Zeit, befindet sich im Verpuppungsstadium. Ob’s ein Schmetterling oder einer dieser hässlichen, dicken, fetten Falter wird?

Frontseite eines Hauses im Hamburger Steindamm (auf flickr, von Alpi2008)Also: Wandel ist in Ordnung. Wird neu gebaut, bitte darauf achten, dass die neuen Gebäude ins Bild passen! Es gibt schließlich auch noch schöne Häuser dort. Was allerdings schon wieder nicht schmeckt, ist die Ansage, dass der Steindamm auf dem Weg zum Szenequartier ist. Wieso muss es ein Szenequartier sein? Kann das nicht auch „normaler“ Wohnraum für Familien werden? Wieso ein Szeneviertel? Irgendwie hat man den Eindruck, dass jedes Viertel zum Szeneviertel umgekrempelt und schließlich von „Trendsettern“ und Yuppies okkupiert wird. Was das bedeutet ist klar: höhere Mieten, alteingesessene Anwohner müssen weichen, „Charme“ geht verloren (zugegeben, der Steindamm hat momentan davon wenig).

Oder ist „Szeneviertel“ jetzt nur wieder Propaganda vom Senatsblatt?

Kommentar (1)

  1. Thomas schrieb:

    Sieh es nicht so eng! Klar ist der Steindamm kein Vorzeigeviertel, aber kuck nach Berlin (Bahnhof Zoo) oder Frankfurt (auch direkt am HBF). Das ist in Großstädten nun mal so. Jede Großstadt hat so ihre Problemzonen!

    Samstag, 3. Mai 2008 um 17:30 #