Comicverfilmungen

Der dunkle Ritter flattert gerade mit einem (verdienten) Riesenerfolg durch die Kinos. Comic-Verfilmungen sind schon seit einigen Jahren voll im Trend. Auf der einen Seite freut mich als Comicfreund das, auf der anderen Seite denke ich mir immer, dass anscheinend die Filmstudios keine kreativen Köpfe mehr haben, also muss Altbewährtes recycled werden. Ideenlosigkeit kann der eine Grund für die vermehrten Comicverfilmungen sein. Mutlosigkeit wird aber wohl der ausschlaggebendere Grund sein. Schließlich werden in so einen Film viele, viele Millionen Dollar gesteckt. Die möchte man natürlich auch wieder einspielen. Also gehen die Studios auf Nummer sicher. Was sich im Print großer Beleibtheit erfreut, hat gute Chancen, sich auch als Film zu verkaufen.

Ganz mutig ist der Comicverlag Marvel. Die Jungs schmeißen in rascher Folge jede Figur auf den Zelluloidmarkt, die sie im Repertoire haben. Bei der Masse hält es sich ziemlich die Waage, was Erfolg hat und was floppt. Gut sind Spiderman I und Spiderman II, Iron Man, X-Men I und X-Men II. Verrissen haben sie Spiderman III, X-Men III, Die fantastischen Vier (1 und 2) oder so langweilige Dinger wie Daredevil, Elektra oder Hulk (Eric Bana und Edward Norton). Bei Marvel macht es die Masse.

Der andere große Verlag, der auch gerne ein Stück vom Filmkuchen abbekommen möchte, ist DC. Hinter DC steht bereits Warner. Der Weg auf die Silberleinwand müsste also eigentlich ein Kinderspiel sein. Trotzdem haben es bisher nur Superman (mit Christopher Reeve und mit Brandon Routh) sowie Batman (Michael Keaton und Christian Bale) erfolgreich geschafft, die Kinogänger hinter sich zu vereinen. Daneben gab es noch den Mega-Flop Catwoman oder die beleidigenden Batman-Filme nach Tim Burton (mit Val Kilmer resp. George Clooney als Flattermann). Darüber legen wir den Mantel des Schweigens. An einem Wonder Woman-Film wird ständig rumgedoktert, aber so richtig kommt das Projekt nicht in die Puschen. Flash wurde angedacht. Aquaman und Green Arrow stehen auch auf der Wunschliste, aber irgendwie kommen wohl keine guten Scripts zustande.

Vermutlich muss DC, wegen der großen Warners im Hintergrund, 100%-ige Treffer landen. 90% Leistung zählen nicht. Also wird geschrieben, gedacht, verworfen und wieder geschrieben. Gute Charaktere hat DC, aber filmisch umsetzen lassen die sich nur schwer. Wer will den Flash sehen? Den Mann, der schneller als das Licht läuft. Wird schwer, sowas ins Kino zu bringen.

DC hat, wie bereits erwähnt, gute Charaktere, wirklich stark sind sie – mit Ausnahme der „großen Drei“ – jedoch hauptsächlich im Team: JLA, JSA, Teen Titans, Green Lantern Corps, Outsiders. Ein JLA-Film ist auch angedacht. Dabei bleibt es offen, ob Christian Bale den Batman und Brandon Routh den Superman mimen. Die Chancen stehen schlecht. Also schon wieder neue Gesichter? Das verwirrt doch nur. Vermutlich ein Grund, warum dieses Projekt auch nicht gedeihen will.

Green Lantern

Die Gerüchteküche enthüllte Anfang der Woche, dass DC jetzt einen Green Lantern-Film plant. Der Illustrator Brian Murray (grässlich unübersichtliche Seite) hat dazu auch schon einige Konzeptzeichnungen entworfen. Erst einmal: Hal Jordan soll der Ringträger sein. In den Comics haben sie bekanntlich Hal Jordan wiederauferstehen lassen und er feiert in den Staaten große Erfolge. Ich mochte Kyle Rayner gerne, aber die Figur haben sie rauskomplimentiert. Kyle ist nach einigen Kräfteschüben nun der Fackelträger Oas – und damit raus aus dem Spiel. Die Fans wollten Hal, sie haben Hal bekommen. Jetzt also auch auf Leinwand.

Abgesehen von meiner nicht großen Begeisterung für Hal Jordan, das Film-Kostüm schaut jedenfalls um Längen besser aus als das Comic-Kostüm. Auch konnte ich mir nicht wirklich vorstellen, was man daraus für eine Geschichte machen soll? Ein Typ mit einem Ring, der Licht formen kann und zwar in jede Form, die der Träger sich ausdenkt? Ein Mann mit der mächtigsten Waffe im Universum.

Anscheinend soll die Entstehungsgeschichte von Hal Jordan erzählt werden, die auch aufzeigt, dass Jordan seine Schwächen hat und nicht von Anfang an der strahlende Held war. Comic-Jordan ist zudem ein extrem von sich eingenommener Mensch. Ob das gut ankommt?

Nach Sichtung der Konzeptzeichnungen könnte der Film doch etwas werden. Stimmt ja: Green Lanters fliegen durchs All. Nach Oa und auf fremde Planeten. Also ein SciFi-Film. Juhu! Davon gibt es bekanntlich in letzter Zeit viel zu wenige. 🙁 Die Studios haben wohl auch Angst SciFi (so mit Raumschlachten und so!) zu produzieren. Vielleicht schaffen sie einen guten Weltraum-Film mit dem Green Lantern-Flik.

Kommentare (2)

  1. Jens schrieb:

    Wie fandest Du eigentlich den dunklen Ritter?

    Samstag, 6. September 2008 um 19:58 #
  2. MartinM schrieb:

    Zu den einigermaßen erfolgreiche Verfilmungen eines DC Comics würde ich noch „Constantine“ zählen. Ansehbarer Film, wenn er auch dem Charakter des Originals nicht gerecht wird.

    Samstag, 6. September 2008 um 22:37 #