Das Club-Sterben geht weiter

Studenten kennen es, Andere auch: das Logo. Dieser kleine Schuppen im (Noch-) Uni-Viertel hat schon so manches Konzert gesehen. Und ich wiederum so manches Konzert im Logo. Die Decke ist niedrig, manchmal regnet es rein. Oder ist das der Schweiß, der von der Decke tropft? Kann auch sein.

Werber drücken gerne ungeniert Produkten das Label „Kult“ auf. Doch wie bereits erwähnt, lässt sich Kult nicht befehlen, Kult entsteht. Das Logo ist Kult. Allerdings nicht mehr lange.

Der kleine Schuppen an der Grindelallee, der fast so alt wie ich ist, soll abgerissen werden – weil die Reparaturkosten zu hoch sind. Der Betreiber weiß jedoch zu trösten: es wird eine Lösung gesucht, bei der das Logo ins Exil geht und nachdem ein Investor auf dem alten Grundstück ein neues Studenwohnheim gebaut hat, soll das Logo wieder zurück — in neue Räumlichkeiten.

Mal abgesehen davon, dass ich nicht weiß, wie das gehen soll mit dem Studentenwohnheim inklusive Rock-Schuppen, bleibt noch ein Knackpunkt über. Der Betreiber bräuchte einen Zuschuss von der Kulturbehörde. Schon geht ein Raunen durch die Leserreihen.

Ein erster Antrag wurde von der Kulturbehörde abgelehnt. Klar. Wieso sollte Schickimicki-Hamburg in so einen kleinen Laden investieren? Lieber Geld in die olle Elbdisharmonie stopfen, diesem Fass ohne Boden. Nun ist die Elbdisharmonie zu „edel“, zu teuer, aber wenn sie könnten, würden sie bestimmt diesem Leuchtturm-Projekt den Stempel „Kult“ aufdrücken …