Home – ein Film von Yann Arthus-Bertrand

Na? Irgendwas aufgefallen heute? Wahrscheinlich nicht. Heute ist ein Tag wie jeder andere auch. Okay, es ist ein Gedenktag, aber davon gibt es täglich welche, wer achtet schon darauf? Heute ist, wie jeden 5. Juni, der Tag der Umwelt. Laaaangweilig? Sollte es nicht sein. Ist es nicht.

Bildschirmfoto aus dem Dokumentarfilm Home

Der Luftbild-Fotograf Yann Arthus-Bertrand beschert uns zum heutigen Tag ein kleines Geschenk. Weltweit wird heute die Umwelt-Dokumentation Home veröffentlicht. In Kino, auf DVD — und im Internet. 90 Minuten lang wird der Zuschauer auf eine Reise über diesen fragilen Planeten geführt.

Die beeindruckenden Bilder unterstreichen die Schönheit des Planeten, den wir tagtäglich ausbeuten und zerstören. Schaut man sich den Film an und hört dem Gesprochenen zu, wird klar, dass „alles“ irgendwie miteinander verknüpft ist. Schädigt man diese Ecke, beutet jene aus oder verschmutzt eine andere, hat das immer Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem. Klingt trivial? Ist alles bekannt? Bleibt die Frage, warum dann die Menschen weiterhin alles daransetzen, diesen blauen Planeten zu zerstören?

Der Film weist darauf hin, dass sich das Gesicht der Erde in den letzten 60 Jahren rapide verändert hat. Grund ist die Gier nach und der massive Verbrauch von Öl. „Home“ behandelt auch das Thema Wasser. Wie kostbar es ist und wie verschwenderisch wir damit umgehen. Bilder von riesigen Rinder-Plantagen in den u.a. mit Kühen, die nie einen Grashalm unter den Hufen haben, sind nur ein Zeugnis der enormen Verschwendung.

Beim Betrachten wird einem ständig klar, dass es ein ungeheures Ungleichgewicht auf dieser Erde gibt. Dabei hat jede Lebensform ihre Rolle und alle sind Teil der Balance. So sollte es sein …

20 Prozent der Weltpopulation konsumieren 80 Prozent der Ressourcen.

Es werden viele gute Fragen aufgeworfen in diesem Film, der mit der Hilfe von Star-Regisseur Luc Besson in über 50 Ländern der Welt gedreht wurde. Die Dreharbeiten haben vier Jahre gedauert. Dabei stieß Yann Arthus-Bertrand nicht immer auf Wohlwollen:

Indien hat 50 Prozent unseres Drehmaterials konfisziert. In chin. durften wir vielerorts nicht drehen. Der Film ist dort zensiert worden. In die USA kann ich derzeit nicht reisen, man würde mich verhaften. Weil ich eine industrielle Rinderfarm gedreht habe.

Der Film läuft, wie oben geschrieben, zeitgleich auf der Welt in den Kinos an. Schade nur, dass ich kein Hamburger Kino gefunden habe, das den Film im Angebot hat. Ich sage nur: Umwelthauptstadt Hamburg. Jaja, schon klar… Aber so ein Film interessiert hier niemanden. — Okay, der Angriff war etwas unfair, immerhin hat die Stadt keinen Einfluss darauf, was in den Hamburger Kinos läuft. Oder?

„Home“ kann man am Tag der Umwelt, also heute, auf YouTube in voller Länge und umsonst anschauen.

Kommentar (1)

  1. Frank schrieb:

    Wir unterstützen HOME!

    wissenschaft-shop.de

    Frank

    Sonntag, 7. Juni 2009 um 12:57 #