Naturschmutz in der Hansestadt Hamburg

Wow. Das ist mal klipp und klar ein deutliches Signal. Beschwerte ich mich noch vor einiger Zeit, dass die Politik den Kniefall vor der Wirtschaft übt und alles über den Haufen wirft, Hauptsache der Wirtschaft geht es gut, bestätigt der schwarz-pseudogrüne Senat dieses Bild nun noch einmal.

Angefangen hat das Ganze ja eigentlich mit einem der wichtigsten Schachzüge des Hamburger Königs. Als er 2001 mit Hilfe eines Rechtspopulisten an die Macht kam, nahm Hamburg Abschied von seiner Umwelt. Die Behörde für Stadtentwicklung (und das riecht stark nach Wirtschaft) wurde mit der Behörde für Umweltschutz (das riecht jetzt kein Stück mehr nach Natur) zusammengelegt. Dabei wurde das ungeliebte Kind Umweltbehörde zunächst mit der Gesundheitsbehörde fusioniert. 2004 dann wurde die Umweltbehörde wieder „verpflanzt“ und der damaligen Baubehörde einverleibt. Seit 2006 haben wir die „Behörde für Stadtentwicklung und „Umwelt““ BSU.

Gab es früher noch zwei Senatoren, die sich für ihr jeweiliges Ressort stark machen konnten — und somit auch Jemanden, der die „Interessen der Natur“ vertrat —, hat die jetzige Senatorin heutzutage keinen Gegenspieler mehr. Alles geht über ihren Tisch. Sie muss niemandem Rede und Antwort stehen, kann keinen Gegenwind erhalten. Toller Schachzug, um die Stadt so umzukrempeln, dass es in einigen wenigen Taschen klimpert. Die Natur hat davon nichts. Die beiden Ressorts passen kein Stück zusammen, aber so kann man besser beeinflussen.

Was hat sich der Senat also jetzt „Feines“ ausgedacht, um der Wirtschaft den Rücken zu stärken und der Natur den Boden zu entziehen? Schwarz-Pseudogrün will das Hamburger Naturschutzgesetz aufweichen — zugunsten der Hafenlobby. Käme der Entwurf durch, dürfte im Hafen getan und gelassen werden, was die Lobby will. Ökologische Ausgleichsmaßnahmen bräuchten nicht mehr geleistet werden. Man wolle den Wirtschaftsfaktor Hafen stärken. Natur stört in diesem Zusammenhang nur. — Und Jeder, der gegen die Wirtschaft ist, ist bekanntlich ein Verräter und/oder kein Patriot … auf alle Fälle aber ein Fortschrittsverweigerer.

Und schon sind wir wieder beim Thema mit der Nachhaltigkeit, dem Umsichtigen Umgang mit der Natur, damit auch noch kommenden Generationen etwas davon haben. Blöde nur, dass einigen Herrschaften die eigene Tasche, das eigene finanzielle Glück mehr wert ist …