Immer unzufriedener mit Apple

Vor vielen Jahren wurde ich „gezwungen“ an einem Mac zu arbeiten. Vorher war ich ein doofer Windows-User, der sich – wie so viele – über Apple lustig gemacht hat. Doch diese Zwangskur führte zu der persönlichen Erkenntnis, dass das Apple-Betriebssystem ziemlich cool ist, intuitiv, absturzsicher. Das war noch zu OS 9-Zeiten. Mein erster Mac sollte ein weißer iMac sein. Dann schon mit OSX.

Es folgten diverse Apple-Produkte. Doch nun ist langsam der Punkt erreicht, wo ich tatsächlich überlege, wieder zurück zu Windows zu wechseln.

Odyssee iMac-Kauf

Vor einiger Zeit wurde der neue iMac angekündigt, nun ist er auch in den Läden. Mein derzeitiger iMac ist aus dem frühen 2009. Nun finde ich den neuen iMac zwar sehr schick, aber alleine die Tatsache, dass der kein optisches Laufwerk mehr hat, ist für mich ein Nicht-Kaufgrund. Apple ist in letzter Zeit immer mehr zum „Du musst dies tun“-Konzern geworden. Wenn es kein optisches Laufwerk gibt, tja, dann musst Du User eben in der Cloud speichern. Komm zu uns. Ne. Will ich nicht. Bin kein Cloud-Mensch. Alternativ – wie immer bei Apple – kann man natürlich ein extern anzustöpselndes optisches Laufwerk käuflich erwerben. Knapp 80? oben drauf, dann ist es Deines. Nein Danke!

Als ich meinen ersten iMac kaufte, da war noch eine Remote dabei. Heute ist die schon lange nicht mehr dabei. Aber: Du kannst sie Dir gerne käuflich erwerben. Für lächerliche 20? oben drauf.

Die Preise von Apple sind extrem. „Damals“ konnte ich es noch verstehen. Gut, ihr seid ein Nischenprodukt, ihr habt nicht so hohe Stückzahlen. Verstehe ich. Aber heutzutage werden die Apple-Produkte für einen Apfel und ’n Ei in chin. als Massenware hergestellt. Somit zieht keines der beiden oben genannten Argumente mehr für den hohen Preis. Zumal sie einem alles an Extras wegnehmen und man zusätzlich blechen muss.

Bevor Apple auf OSX umstieg, gab es die Enthüllung, man habe Rosetta eingebaut. Alte Software könne auch auf den neuen Maschinen benutzt werden. Das ist Geschichte.

Kürzlich wollte ich Keynote, das Apple’sche Äquivalent zu Microsofts Powerpoint, käuflich erwerben. Nun habe ich s.o. Leopard auf dem Rechner. Somit habe ich keine Chance, an Keynote heranzukommen. Die neue Version, die ausschließlich über den Appstore zu beziehen ist, ist erst ab „Lion“ zu gebrauchen. Okay, dann bitte ein Update auf Lion. Aber das geht auch nicht. Das OS bekommt man ebenfalls nur noch über den Appstore und dort ist lediglich der Nachfolger „Mountain Lion“ verfügbar. Den will ich aber nicht. Lion kenne ich von der Firma und das reicht mir auch alles. Die Neuerungen will ich nicht.

Damit bin ich ausgeschlossen. Man könnte höchstens eine völlig veraltete iWork-Kopie als DVD z.B. über eBay erwerben. Die ließe sich auf Lion installieren, aber die ist unglaublich teuer. Ebenfalls keine Option.

Gibt es noch einen „alten iMac, bitte?

Noch bevor der neue iMac in die Läden kam, habe ich örtliche und nicht so örtliche Mac-Händler angeschrieben und angesprochen. Frei nach dem Motto, wenn ihr demnächst die neuen iMacs bekommt, braucht ihr doch Platz. Könnte ich euch einen der „alten“ Vorgängermodelle aus dem Jahre 2011 abnehmen? Auch gerne günstiger. Immerhin reicht mir das, was die anbieten und der 2011er hat sogar ein optisches Laufwerk! Plus: Es ist nicht so eine Klebe-Hölle, wie der neue iMac.

Antworten waren: Haben wir nicht mehr. Die alten sind schon lange weg. Oder: Die alten iMacs gehen bei uns als Verwaltungsrechner auf. Die benutzen wir, oder geben sie an befreundete Firmen. Manchmal gab es aber auch nur dumme, nichts sagende Antworten ?

Also ein „altes“ Modell gibt es schon nicht mehr. Man ist, will man einen neuen iMac kaufen, gezwungen das neue Modell zu erwerben. Da ist er wieder, der Zwang von Apple.

Microsoft und Windows 8 schauen gar nicht mehr so unattraktiv aus. Günstiger ist das auch als ein iMac. Und auch ein iPhone ? muss es nächstes Mal ebenfalls nicht unbedingt sein. Fanboy war ich nie. Nur ein überzeugter Kunde. Doch langsam aber sicher bröckelt die Zuneigung für Apple. Schade.