Schule

Schule ist in Hamburg so ein Thema. Lieber erst gar nicht drauf ansprechen. Wenn von Schule die Rede ist, geht es immer um die „Kleinen“. Die „Großen“ hätten es allerdings auch noch einmal nötig in die Schule zu gehen. Also lieber Senat, hier der heutige Stundenplan: 1. Stunde Mathe. 2. Stunde Deutsch.

Textaufgabe für das Fach Mathematik (Thema: Relationen): In der Bürgerschaft wurde abgestimmt, dass die Aufstockung der öffentlichen Großwerbeflächen moderat von derzeit 48 stattfinden soll. Der Senat aber, also Du, beschließt mit großen Euro-Augen 150 dieser Fünf-Meter-Werbeflächen zu bewilligen. Um ein Wievielfaches wird die Anzahl der Werbeflächen erhöht und kann man das als „moderat“ durchgehen lassen?

Ich weiß, diese Aufgabe ist schwer. Zumal wenn man gerade damit beschäftigt ist das Geld zu zählen, das durch diese enorme Werbefläche-Vergrößerung in die eigenen Taschen ins Stadtsäckel fließt.

Deutschstunde, Thema: Das Wort Nein. Lieber Senat, da Du offensichtlich schon immer Schwierigkeiten gehabt hast, das Wort Nein zu verstehen (man denke nur an das Nein zum LBK-Verkauf oder das Nein zum Bismarckbad-Abriss), hier einmal eine kleine Definition von Wikipedia. Bitte durchlesen und einen zweiseitigen Aufsatz darüber schreiben, was ein Nein in der Bürgerschaft zu einer gewaltigen Werbeflächenvergrößerung eigentlich zu bedeuten hat.

Nein ist die negative Antwort auf eine Frage, die man entweder positiv oder negativ beantworten kann. Dies nennt man eine Entscheidungsfrage. „Nein“ ist eine Interjektion (Vergleiche: „Ja“, „Vielleicht“). Eine Aussage zu verneinen wird sprachwissenschaftlich als Negation bezeichnet. [Quelle]

Aber vielleicht hast Du ja auch schon in diesen Artikel geschaut und ganz unten bei den anderssprachigen Neins das ungarische Nein für Dich entdeckt? Das lautet nem und klingt somit so ähnlich wie nehmen. Doch das ist falsch, lieber Senat! Dazu ein Nein und einen Klopfer auf die Finger.

Ich frage mich gerade, wenn die Werbeflächen so stark zunehmen, wie viele dieser Riesenplakate werden wohl in der HafenCity aufgehängt? Außerdem freue ich mich darauf, unsere Politiker bei der nächsten Bürgerschaftsversammlung in T-Shirts mit Werbeslogans auf dem Rücken auflaufen zu sehen. Die Jungs und Mädels in den schwarzen T-Shirts werden natürlich von Springer gesponsort… 😉