Was in der Zeitung steht ist immer voll wahr

Eine Geschichte aus dem wahren Leben, nicht meinem, aber aus einem. Ein mir bekannter Lehrer erzählte mir diese Geschichte aus seinem Lehrerzimmer. Es ist Montag nach dem Rededuell zwischen Spaß-EB von Beust und seinem Herausforderer Michael Naumann. Naumann hat wohl – ich habe das Duell nicht gesehen – am Ende einen kleinen Haker gehabt und sich etwas verhaspelt. (Ein Umstand, der sogar noch mindestens am Dienstag in der Presse ausgewalzt und zu CDU-Wahlkampfzwecken benutzt wurde…)

In dem Lehrerzimmer sind zwei Kolleginnen, eine älter, die andere jüngeren Datums. Keine der beiden Damen hat das Duell gesehen. Der Dialog ist nicht wortwörtlich, aber doch sinngemäß wiedergegeben.

Jüngere: Hast Du das Duell gestern gesehen?
Ältere: Nein, keine Zeit. Du?
Jüngere: Ne, ich auch nicht. – Aber der Naumann, der hat sich ja ganz peinlich verhaspelt. Voll rumgestottert soll der haben. Geht ja gar nicht! Absolut schwach.
Ältere: Ach, Du liest Abendblatt?

Die ältere, erfahrenere Lehrerin wusste es besser als ihre jüngere Kollegin und ahnte sofort, woher diese ihr „Fachwissen“ hatte.

Jaja, unsere „akademische Elite“ ist nicht mehr das was sie mal war. Die lässt sich heutzutage auch lieber alles von der Presse vordenken, anstatt sich ein eigenes Bild von Sachverhalten zu machen, respektive den kritischen Umgang mit den Medien zu üben. Zum Glück war da noch die ältere Kollegin.

Übrigens hätte die jüngere Lehrerin wohl auch anstatt des Senatsblatts das Fischeinwickelblatt lesen können. Kommen aus dem selben Stall, machen die selbe Propaganda. :nene:

Kommentar (1)

  1. tboley schrieb:

    Der inflationäre Konsum vorgefertigter Meinung gerade von jüngeren Lerherinnen und Lehrer war für mich einer der Gründe, diesem Beruf lettendlich nicht zu ergreifen und mich in Richtung Webentwicklung zu orentieren…

    Freitag, 22. Februar 2008 um 13:50 #