Geld in die Kasse

Eine kleine Unannehmlichkeit in Hamburg. Und wo steckt der Spaß-EB? Mal wieder – rein zufällig – nicht in Hamburg. Diesmal aber nicht im Urlaub auf Sylt, sondern in Marseille, um eine Städtepartnerschaft zu feiern. Drei Tage lang. Mit einer Senatsdelegation und einer zehnköpfigen Bürgerschaftsdelegation. Kost‘ ja nichts, die alle durch die Welt zu kutschieren. Das ist aber nicht das Problem. Oder doch?

Der CDU-Senat gab 688.000 Euro für Internationales aus, die er gar nicht hatte. Für internationale Beziehungen – und die Reise in die Partnerstadt Marseille ist so eine – wurden besagte 688.000 Euro veranschlagt, obwohl die gar nicht vorhanden sind. „Eine Fehlveranschlagung“, so Senatssprecher Christof Otto. Folge: Die SPD fordert den Rotstift.

Um 157.000 Euro pro Jahr soll der Haushaltstitel für Städtepartnerschaften, europ. und Internationales in dieser Legislaturperiode gekürzt werden, um das „strukturelle Defizit“ nachträglich zu decken.

Warum Kürzen? Warum nicht andere Einnahmequellen eröffnen? Beim 750.000 Euro teuren 1:10-Akustik-Test-Modell der Elbdisharmonie machen sie es doch auch. Fünf Euro Eintritt um die Kosten für die Disharmonie nicht um besagte 750.000 Euro zu erhöhen. Gut, um die Elbdisharmonie zu finanzieren bräuchte man rund 7.000 Jahre — aber das ist doch der ganze Sinn davon: auf dass sich noch kommenden Generationen an diesen Senat erinnern!

Nun sind 688.000 Euro nicht (sehr optimistisch gerechnete) 100 Millionen Euro Elbdisharmonie-Mehrkosten. Das müsste schneller wieder drin sein. Vorschlag: Der Spaß-EB macht jeden Sonntag Führungen durch seine Ferienwohnung auf Sylt (die mit dem Sicherheitsglas). Man könnte 30-minütige Führungen mit je zehn Menschen über vier Stunden machen. Das sind 80 Menschen, die des Spaß-EBs Wohnung an einem Sonntag anschauen wollen — warum auch immer … 80 an vier Sonntagen, macht 320 Besucher im Monat. Jeder Besucher bezahlt fünf Euro, das macht im Monat 1.600 Euro. Diesen Betrag mal zwölf, ergibt 19.200 Euro im Jahr. Nun teilen wir die fehlenden 688.000 Euro durch 19.200 Euro/Jahr und kommen auf ungefähr 36 Jahre. *tataa*

Also: Wenn der Spaß-EB 36 Jahre Führungen durch sein Feriendomizil macht, ist die „Fehlveranschlagung“ wieder drin und niemand muss irgendwo den Rotstift zücken.

Nicht eingerechnet sind die Auslandsaufenthalte, wie z.B. Marseille. Da kann der EB natürlich keine Führungen machen. Also dürften es im Idealfall doch noch ein paar Jahre mehr werden, die die Ferienwohnung-Führung angeboten werden müsste. Alternativ könnte er während seiner Ferien auch zahlende Besucher unter der Woche empfangen …