Wie wird Ikea in Altona aussehen?

Große Bergstraße - Übersicht

So ein bisschen mache ich mir dann doch Sorgen. Die Große Bergstraße in Altona war Deutschlands erste Einkaufsstraße. Was war das damals für ein Vorzeigeobjekt. Die Architektur ist jedoch aus heutiger Sicht eine Katastrophe, eine ästhetische Beleidigung. Wie beim Altonaer Bahnhof auch, frage ich mich oft, was in den Köpfen der Verantwortlichen zu jener Zeit vorgegangen sein muss. Wie kann man solche Betonburgen nur als schön einstufen, wie sein o.a. zum Bau selbiger geben?

Die Große Bergstraße verlor im Laufe der Jahre immer mehr — nämlich Läden. Mittlerweile haben sich hier Künstler breit gemacht. Im westlichen Teil, dem Frappant, möchte der schwedische Möbeldiscounter einziehen. Normalerweise kennt man den gelb-blauen Riesen als solchen: einen Riesen, irgendwo am Rande der Stadt, mitten auf der Wiese gebaut. Ein großflächiges Gebäude in blau, davor ein mächtiger Parkplatz, der tatsächlich an jedem Verkaufstag von früh bis spät voll besetzt ist. Hat denn nicht langsam jeder in Deutschland seine Wohnung komplett mit den selbst zusammengeschraubten Möbeln komplett eingerichtet?

In Altona soll sich der Möbelladen nicht in die Breite, sondern in die Höhe ausdehnen. Sechs bis sieben Stockwerke mit 25.000 Quadratmetern sollen gebaut werden. Bis zu 40 Prozent der Kunden sollen mit dem ÖPNV aufschlagen, die Ware wird entsprechend nicht in den Kofferraum geschoben, sondern geliefert. Im englischen Coventry funktioniert dieses innerstädtische Konzept offensichtlich.

Alles schön, alles gut. Eine Belebung dieser Ecke Altonas ist zu begrüßen. Ein Abriss der Beton-Bausünde sowieso. Kommen wir nun zu dem Punkt, warum ich mir Sorgen mache. Wie soll das neue Gebäude aussehen? Einen satt blauen Kasten mit gelben Applikationen mitten in der Stadt? Möchte man nicht haben.

Lloyd Fonds-GebäudeDer Konzern gedenkt, wie man nachlesen kann, auf das typische Design zu verzichten. Das Senatsblatt schreibt von „einer der Innenstadt angepassten Architektur“. O-oh. Da denke ich doch wieder an die HafenCity-Bausünden, die „neue Hamburger Architektur“. Und tatsächlich, die Mopo weiß von einer „Glas-Aluminium-Kombination mit großen Schaufenstern“ zu berichten. Also wirklich die immer öfter zu „bewundernde“ Glas-Metall-Langeweile. Schade.

Womöglich noch mit den versetzten Hausecken, die gerade „in“ sind? *gähn* Diesmal braucht es keine 30 Jahre, um das als Bausünde zu identifizieren.