Der Büromarkt sei schon immer zyklisch, heißt es. Die Nachfrage steigt mal, mal fällt sie. Der Wohnungsmarkt hingegen, das kann man ständig nachlesen, ist weder zyklisch, noch azyklisch. Wohnraum wird ständig benötigt, die Nachfrage ist konstant hoch. Dennoch wird in Hamburg viel zu wenig Wohnraum geschaffen. Man produziert lieber Büroräume. Auch wenn sie leer stehen. Ist wohl lukrativer. So abschreibetechnisch …
Es war schon immer so, dass an allen Ecken und Kanten Hamburgs Büros hochgezogen wurden, die dann lange leer standen. So auch in der Schickimicki-HafenCity, dem so hoch gelobten neuen Stadtteil für Reiche. Blöde nur, dass dort die Büros so teuer sind, dass Firmen lieber in die ungeliebte und total uncoole City Nord ziehen, anstatt sich an der Elbe niederzulassen. Doch *tusch* zum Glück kommt der Senat daher, als Retter der Schönen und — ähh — Bedürftigen?
Weil die bösen Firmen der Privatwirtschaft alle sparen wollen *pfui*, muss nun die Stadt einspringen und sich zu erhöhen Konditionen in der HafenCity einmieten. Man hilft doch gerne. Den Schönen und — ähh — Bedürftigen.
Das Bezirksamt Mitte zieht jetzt anstatt in die Nähe des Hauptbahnhofs (acht Euro pro Quadratmeter) in die HafenCity, wo der Quadratmeterpreis bei 15 Euro liegt, die — nebenbei erwähnt — im Endeffekt der Steuerzahler aufbringen muss darf.
Bezeichnend ist dieser Satz:
Doch den Hamburger Stadtplanern ist offensichtlich die Vorstellung zu grausam, dass die neue HafenCity-U-Bahn 2012 fertig ist, aber lediglich in einer Bauwüste enden könnte.
Jaja, die U4: Niemand braucht sie. Aber wenn die Büroräume im Überseequartier leer stünden, würde das auch selbst der letzte Seppel kapieren. Also schnell die Stadt als Großmieter eingesetzt und so Kosmetik betrieben.
Na, wenn das nicht mal nett ist, dass man dem Nobelviertel so zuvorkommend unter die ach so armen Arme greift …
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[…] Nobel geht die Stadt zugrunde, ein etwas anderer Blick auf die Hafencity magerfettstufe […]