Ikea in Altona – Auftakt zum Bürgerbescheid-Kampf

Ikea ElbdisharmonieHeute war er da, der Umschlag vom Bezirksamt Altona. Schon wieder ein. Und es wird nicht der letzte Brief gewesen sein. Es geht um den Bürgerbescheid „PRO IKEA“ — alles schön in Versalien. *tsts* Bis 19. Januar können die Altonaer ihr Votum für Ikea in der Großen Bergstraße abgeben. Der Gegenentwurf kommt später — mit einem weiteren Brief.

Ich weiß, wo ich mein Kreuz machen werde. Allerdings bin ich bei einem Punkt nicht ganz entschlossen. Oder sagen wir, ich bin nicht voll auf der Seite der Ikea-Gegner.

Ein so großes Möbelhaus hat im Grunde nichts in der Stadt zu suchen. Laut Flyer von Kein Ikea in Altona sei es nur ein Gerücht, ein hartnäckiges gar, dass Ikea ein „City-Ikea“ in Altona bauen wolle. Der blau-gelbe Riese hat wohl schon längst dieses Konzept für Altona über den Haufen geworfen. Es soll das volle Sortiment kommen. Die angebotenen Parkplätze sind entsprechend ein Witz. Natürlich würde wieder jeder mit dem Auto hinfahren. Wenn schon die Idee des „Mit dem HVV hinfahren, aussuchen und nach Hause schicken lassen“-Ikea verworfen wurde, wird eh keiner so was machen. Also: alle schööön mit dem Auto rein nach Altona. — Noch frisch? :nene:

Zu suchen hat Ikea also nichts in Altona. Mein Punkt, der mich ein wenig liebäugeln lässt mit den PRO-Leuten (Sind die von der gleichnamigen Partei? — Fällt mir eben so mal auf … *brrr*), ist gleich das erste „Argument“ auf dem Zettel: der Abriss des Frappant Gebäudes.

Das, was bis jetzt mit dem ehemaligen Kaufhaus passiert ist, nämlich eine Ansiedlung von Künstlern — finde ich richtig. Aber muss es in diesem echt grausam hässlichen Betonklotz sein? Wie schön wäre ein neues Konzept für den Standort … — Eine neue, ansprechende Architektur (was den Hamburg-typischen Stahl-Glas-Container-Bau ausschließt!), modern, ökologisch und dennoch mit den selben Bewohnern. Das wäre was … (Man darf doch mal träumen.) Das Frappant ist – seien wir ehrlich – als Gebäude pottenhässlich und müsste weg. 🙁

Leider, leider geht das natürlich nicht. Wenn — wer auch immer — das Gebäude abrisse, würde sich sofort wieder die Schlange namens Gentrifizierung breitmachen. Somit müssen wir, wollen wir kein Ikea aber eine Kultur, wie sie derzeit vorhanden ist, behalten, mit dem Betonklotz am Bein leben. Schade.

Ich mache mein Kreuz dennoch nicht beim Ja …

Kommentare (3)

  1. Henning schrieb:

    Ja, Frappant ist nicht schön.
    Im Gegensatz zu einem riesigen blauen Klotz, der dann noch weniger Licht in die Neue Große Bergstraße lässt, hat es aber Abstufungen und Konturen.

    Ansonsten, schön, das Du nicht „Ja“ sagst 😉

    Donnerstag, 31. Dezember 2009 um 11:21 #
  2. Daniel Kreitschmann schrieb:

    Das Frappant ist Vielen ein Dorn im Auge und der Abriss somit herzlich willkommen. Der wird kommen, wenn das Kreuzchen beim ?Ja? landet. Aber wie sieht die Alternative aus? Sie sieht einen noch größeren Bau vor, der zwar nicht grau, sondern blau/gelb wird. Ein Bau, der das Stadtbild so stark prägen wird, dass er bereits von der Autobahn aus dem Süden zu sehen sein wird. Ich möchte kein IKEA-Wahrzeichen in Altona haben. In dem Zusammenhang der ganzen IKEA-Diskussion ist mir das ?Ökozentrum? in der Gaußstrasse eingefallen, was letztendlich keines geworden ist. Bei der Planung ist viel schief gelaufen und es ist ein großer Leerstand zu verzeichnen. Sicherlich ist das auch mit der schlechten Lage zu begründen. Mit dem Frappant oder mit dem was dort entstehen kann bieten sich viele neue Möglichkeiten in einer sehr exponierten Lage, beispielsweise ein Zentrum für ökologisches, kommerzielles, kulturelles, soziales, multimediales usw. Ich bin mir sicher, dass die Große Bergstrasse mit so einem Angebot besser und nachhaltiger belebt wird als mit dem IKEA-Konzept.

    Donnerstag, 31. Dezember 2009 um 12:36 #
  3. ring2 schrieb:

    „Der blau-gelbe Riese hat wohl schon längst dieses Konzept für Altona über den Haufen geworfen.“ – da war ich dabei, als der IKEA Vertreter sagte, dass man bei IKEA keine Pläne für ein City Kaufhaus habe.

    Also: Vollsortimenter. Stellingen in einem Wohngebiet – der Verkehrs-Horror, um mal einen der vielen Punkte zu nennen.

    http://s.ring2.de/a

    Donnerstag, 7. Januar 2010 um 20:51 #

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