Da verlasse ich das Büro und prompt laufe ich in eine Kundgebung, die auf dem Gänsemarkt stattfindet. Der Platz ist voll, die Straße nicht. Am Mikrofon steht ein Mann, der langsam mit seiner Stimme immer lauter wird.
Beim Weggehen höre ich noch, wie der Redner wettert, Bürgermeister Scholz soll endlich Schluss machen mit den Leuchtturm-Projekten. Herr Scholz solle GEW und Co. nicht als Melkkühe verstehen.
„Aber“, denke ich beim Verlassen in Richtung Jungfernstieg, „die Leuchtturm-Projekte sind doch gar nicht auf dem Mist von o.a. Scholz entstanden!“? Irgendwie ungerecht, gerade die Gigantomanie-Denkmäler von Vorgänger von Beust (den dazwischen ignorieren wir mal – obwohl seine Wohnung für Millionen Steuergelder sicher gemacht werden) als Kritikpunkt anzubringen. Scholz hat keine U4 und keine Elbdisharmonie in Auftrag gegeben. Darüber hinaus denke ich einmal, dass von Beust und seine Schergen wunderbar wasserdichte Verträge ausgehandelt haben. Davon zurücktreten – so schön und sinnvoll das wäre – ist nun einmal nicht möglich.
Die Argumente von dem wütenden GEW-Mann sind in diesem einen Fall, den ich gehört habe, nicht gerecht … Machten sich aber in seinem lauten Tonfall sehr gut. Die Protestler auf dem Gänsemarkt stimmten jedenfalls ein Rassel-Konzert an.