Private Dokumentation

Es war nicht schwer, das gestrige Wetter in Hamburg zu übersehen oder zu überhören. Auf einmal taten sich die Schleusen im Himmel auf und ließen unglaubliche Massen an Wasser fallen. Der Nahverkehr ging in die Knie. Ich brauchte über eine Stunde, um aus der Innenstadt nach Altona zu gelangen. Eigentlich wollte ich dazu etwas geschrieben haben. Im Kopf wurden bereits Sätze zurechtgelegt. Ich sah Videos, Bilder und Tweets vom „kleinen Weltuntergang“. Ein Kollege zeigte mir ein Video, das er im überfluteten Bahnhof Gänsemarkt gemacht hatte.

Doch aus dem Beitrag wurde nichts. Das geschriebene Wort sollte mit diversen Medien geschmückt werden. Das war alles bereits fertig geplant. Doch: Gerade die beindruckenden Videos aus dem unterirdischen Gänsemarkt-Bahnhof stehen nicht zur Verfügung. Wie es scheint, werden heutzutage Videos, bewegte Momentaufnahmen, nicht mehr öffentlich abgelegt. Als ich anfing die Daten zu sammeln, musste ich feststellen, dass das gesichtete Material ausschließlich auf Facebook gepostet wurde, also hinter einer Mauer.

Mal schnell den Link zum Video einbauen ist anscheinend nicht mehr drin. Das Leben wird hinter der Login-Maske des blauen Riesen verwahrt. Schade. Und irgendwie erschreckend.

Zu dem Zeitpunkt, als ich den Beitrag schreiben wollte, gab es nur ein ewig langes Video auf YouTube zum Platzregen in Hamburg, das mehr verträumt die Regenschauer zeigte. Mittlerweile gibt es eine Handvoll Videos zu dem Thema. Aber die Aktualität ist hin, die gibt es wohl nur noch im Fratzenbuch.

Übrigens: Es wäre schon schön, wenn die Leute, die Videos mit ihrem Mobiltelefon aufnehmen, dies nicht im Hochformat täten! Das schaut extrem dämlich aus.

UPDATE: Langsam trudeln die Videos ein. Ich wollte z.B. dieses hier posten und darum etwas schreiben … – Zu spät. (Trotzdem wollte ich es nicht vorenthalten.)