Neues TAN-Verfahren bei der Haspa

In meiner Filiale las ich es schon, ein Kollege macht es bereits, nun trudelte kürzlich auch ein Brief von der Haspa ein. Darin wird der Kunde darüber informiert, dass ab April 2012 das Online-Banking nicht mehr mit der iTAN funktioniert. Also kein „Bitte geben Sie die iTAN Nr. 27 ein“. Ich habe die nach dem Eintragen auch immer brav in meinem Zettel mit den TANs ausgestrichen.

Das soll es nun nicht mehr geben. Stattdessen könne man zwischen chipTAN und smsTAN wählen. Weil alles viel sicherer und so. Die Haspa schickt mir also nicht mehr rechtzeitig eine neue iTAN-Liste zu. Damit sparen sie also schon mal.

chipTAN

Will man die chipTAN benutzen, muss man sich für knapp 9 € ein kleines Gerät kaufen, das auf der Rückseite eine lichtempfindliche Fläche hat. Das ist der TAN-Generator. Möchte man nun eine Überweisung online tätigen, wird man mit einer schwarz-weißen Grafik auf dem Bildschirm konfrontiert, die wild blinkt. Kleines Plastitkgerät davor halten und man erhält — hoffentlich — eine TAN, die man dann eingibt. Somit: „Bitte geben Sie jetzt die TAN ein, die eben für sie generiert wurde.“

Das hat ein Kollege gemacht und gleich im Büro ausprobiert. Klappte nicht. Er musste die Hotline anrufen. Woran es nun genau lag, mag ich nicht sagen.

smsTAN

Bei der smsTAN lässt man sich seine TAN-Nummer aufs Mobiltelefon schicken. Kostenlos wie es heißt.

Sicher sicher

Brief der Haspa in Sachen Onlinebanking
Auf dem Informationsbrief heißt es oben in der gefetteten Einleitung, diese ganze Aktion würde sicherer sein. Vor allem gegen Computerviren.

WTF? Wieso ist eine iTAN ein Hort für Viren, das kleine Plastikdingens, das ich mir für 9 € kaufen muss, aber nicht? Die smsTAN werde ich nicht nutzen. Entschuldigt, aber was man mir „durch die Luft“ zuschickt, das kann man bestimmt auch „abhören“. Noch mal: Inwiefern ist die iTAN gefährlich und macht die Türen und Tore für Computerviren auf?? Das riecht eher nach Panikmache mit Buzz-Wörtern. Schreiben wir mal was von Computerviren rein — das zieht immer. Die will keiner haben. Also ist das das Totschlagargument für einen Wechsel.

Dass dieser Wechsel — im Falle von der chipTAN — noch Geld in die Kassen der Haspe spült ? Lassen wir mal außen vor. Ne?

Als Vorteil für das neue Online-Banking wird angeführt — neben der Virenfreiheit —, dass man dann von überall Online-Banking machen kann. Juhu!
Schließlich wissen wir alle, wie schwer so ein DIN A4-Blatt ist. Für chipTAN muss man nur dieses Plastikdingens mitschleppen.

Also unterm Strich sind die Argumente alle irgendwie nicht überzeugend. Für mich kommt dabei nur heraus: Ich muss 9 € an meine Bank zahlen, damit ich weiterhin Online-Banking machen kann.

Kommentare (2)

  1. Genau!

    Bei vielen Banken ist das nun so. Der „GE Kapital“ schrieb ich (ohne Erfolg)das ich kein Telefon besitze, erst recht kein Handy und der mobilen Tan wiederspreche.

    Dienstag, 24. Januar 2012 um 20:01 #
  2. Raimund schrieb:

    Deine Bank hat irgendwie schon Recht. Immerhin wurde das Verfahren schon vor über sechs Jahren als nicht mehr sicher eingestuft. ChipTAN ist so ein Mittelding zwischen Komfort und Sicherheit, quasi weder Fisch noch Fleisch. Ich selber nutze HBCI: http://www.online-banking-cd.de/lexikon/hbci-mit-kartenleser. Leider kostet das noch mehr als nur 9 Euro.

    Donnerstag, 14. Juni 2012 um 10:08 #