Tschüss, Nils

Fern der Heimat, in dem Moment, da ich schreibe. Kurz einen Blick in die Twitter-Timeline und was sehe ich? Nils Koppruch ist gestorben. Das hat mich sehr getroffen. Nun bin ich kein Fan-Boy, das bin ich in all den Jahren des Musikhörens und der „auf Konzerte gehen“ nie gewesen; für keinen Musiker. Aber der Tod dieses Hamburger Künstlers hat mich tatsächlich getroffen. Eine gewisse Traurigkeit überkam mich.

Koppruch „kenne“ ich seit er mit ein paar Kumpels Fink gegründet hatte. Damals gefiel mir nicht alles. Manches war „zu schräg“ oder einfach auch nur zu deprimierend. In den 1990ern wusste ich aber auch nicht, wer die einzelnen Band-Mitglieder waren. Außer Dinesh Ketelsen, den ich noch aus seligen Nationalgalerie-Zeiten kannte.

Erst vor einiger Zeit bin ich dann „wieder“ auf Koppruch gestoßen. Seine Solo-Scheibe Caruso ist einfach schön. Traurig, verspielt, lustig, intelligent – das sind Adjektive, die dazu einfallen.

Ende August 2012 kam die Kooperationsscheibe „I“ heraus, die er mit Gisbert zu Knyphausen unter dem gemeinsamen Pseudonym Kid Kopphausen veröffentlichte (die Rezension liegt noch irgendwo auf dem heimischen Rechner). Auch eine tolle Scheibe!

Nun soll das nicht mehr sein! 46 Jahre ist kein Alter. Als der „King des Pops“ 2009 starb, nahm ich die Meldung mit einem Augen- und Schulterzucken auf. Aber der „kleine“ Koppruch, der Musik mit viel Herz gemacht hat, der wird jetzt schon vermisst. Das tut weh.

Schade, dass Nils Koppruch so früh von uns gegangen ist. Schade, dass es einen guten, deutschsprachigen Künstler weniger gibt.