Die Kanzleuse brabbelte ja nach der Wahl, dass das Ergebnis für die CDU absolut, unumstößlich, nicht bestreitbar, sonnenklar und überhaupt – eindeutig sei. Jaja, 1 Prozent ist echt schon ein ganz klares Zeichen dafür, dass das Volk die CDU will. *räusper*
Aber es gibt sie doch, die eindeutigen Ergebnisse. Ja, man mag es kaum glauben. In der heutigen (politischen) Zeit ist nicht alles nur Wischi-Waschi. Beispiel gefällig? Na schön. Stichwort: Bismarckbad. Da war doch für alle Wahlberechtigten aus dem Kreis Altona bis zum letzten Donnerstag (wir berichteten siehe hier) die Möglichkeit, beim Bürgerbegehren seine Stimme für oder gegen den Erhalt des Bismarckbads abzugeben. Ich habe mich schon gefragt, wann denn endlich mal ein Ergebnis veröffentlicht werde. Gedanken kamen auf, dass man wahrscheinlich noch überlege, wie man das Ergebnis am besten fälschen und zu Gunsten des Senats-Entwurfs fingieren könne. Doch nun die Erlösung: 78,7 Prozent der abgegebenen Stimmen sind für den Erhalt des Bades. Das nenne ich eindeutig!
Aber dann der letzte Satz, den wir schon immer wussten:
Für den Senat, der abreißen und ein neues Bad bauen will, ist die Abstimmung jedoch nicht bindend.
Wenn ich das lese, dann entfährt meiner Brust ein tiefer Seufzer. Denn ich weiß, dass sich dieser Senat einen #@&%§ um die Meinung des Bürgers schert. 78,7 Prozent sind für den Erhalt? Na und? Das bedeutet doch, dass satte 21,3 Prozent für ein neues Bad sind. Das ist doch – wie die Kanzleuse es auszudrücken pflegt – ein eindeutiges Ergebnis! Also wird das Bismarckbad aufgegeben und ein neues gebaut. Die Pläne sind eh schon alle da, die ersten SchmierGelder geflossen. Aber schön, dass ihr so einen Wirbel und so viel Aufwand wegen dieser blöden blauen Briefe gemacht habt…
Herr S. meinte in einer Mail dazu:
Naja, aber immerhin wäre es ein weiteres Mal, dass der Senat aktiv beweist – uns ist ein Bürgerwille, der sich gegen unsere Interesse richtet, egal. Und damit irritieren sie auch CDU-Wähler.
Weiß nicht, ob sich die eingefleischten CDU-JüngerWähler vom dunklen Pfad abbringen davon irritieren lassen.
Schade finde ich übrigens, dass nur rund ein Viertel aller Stimmberechtigten an der Abstimmung teilnahmen. – Also 21,3 Prozent plus 3/4 der Stimmberechtigten? Na, das ist doch nun wirklich eindeutig! 