Pech gehabt, Osdorf

Als ich las, dass die Fahrt mit dem ÖPNV von Lübeck (65 km bis zur Hamburger City) genau so lange dauert wie die Fahrt vom Hamburger Stadtteil Osdorf (14 km bis zur City), kam mir ein Gedanke. Liebe Osdorfer, Ihr seid eben keine Leuchttürme. Und sowieso irgendwie nicht interessant für die Politiker um von Beust und Co. Eine S- oder U-Bahn vom Nordwesten Hamburgs in die Innenstadt wird es für Euch einfach nicht geben. Wer will Euch schon in der Innenstadt sehen? Da könnt Ihr doch eh kein Geld ausgeben. Also Osdorf, sei ruhig und dümpel vor Dich her, komme aber bitte nicht in die City.

Ja, der Osdorfer Born ist nicht unbedingt das schönste Fleckchen Hamburgs. Ich hatte da meinen Hautarzt, bis er hier nach Altona in eine Nobelgegend zog. Für eine schnellere Anbindung des Borns ohne Auto an die Innenstadt ist aber kein Geld da. Pech für Osdorf. Schauen wird doch einmal, wofür Geld da ist. Oh, hoppala, da ist ja wieder mein Lieblingsthema U4! Zwei Stationen von der Nobel-und-Blende-Meile Jungfernstieg in Oles Lieblings-Quartier, die Hafencity. Zwei Stationen (!), die, schaue ich einmal auf den Stadtplan, gerade knapp 1 km Luftweg überbrücken. Dafür ist Geld da!? Kann doch nicht wahr sein. Doch, unter diesem Senat sind eben sog. „Leuchttürme“, schöne, scheinende Dinge und Menschen mit Geld gefragt, keine Arbeiter (oder Arbeitslose) aus Osdorf. Die sollen mal lieber da bleiben, wo sie wohnen…

Allerdings sei erwähnt – fair muss ich ja auch sein -, dass die Anbindung mit einer U-Bahn bereits in den 70-ern aus Kostengründen aufgegeben wurde. Es bleibt aber der Missstand bestehen, dass für zwei Stationen Nobel-U-Bahn Geld vorhanden ist, ein alter Stadtteil jedoch partout nicht angebunden wird.