Das war’s

Wir (Ottenser) erinnern uns noch alle an das Bismarckbad. Auch an den verzweifelten Kampf, das historische Bad, das wunderbar gelegen, schön anzusehen und hervorragend zu erreichen war, zu erhalten. Eine eindeutige Mehrheit wollte das Bismarckbad, das 1911 im Jugendstil erbaut wurde, erhalten, doch der Herrscherkaste war das sowas von egal… – Der Deal mit dem neuen Grundstückbesitzer war eh schon in trockenen Tüchern. Sollten sich doch die Bürger mit irgendwelchen Bürgerbegehren austoben.

Am 18.12.2005 schloss das Bad seine Pforten, danach war es einige Zeit lang ruhig. Die Türen wurden verrammelt, irgendwann wurde ein Sicht-Zaun gezogen, die ersten Scheiben der hohen Fenster wurden eingeschlagen. Ein langsamer Tod. Bis die Abrissmannschaften anrückten und dem Gebäude den Garaus machten. Interessant: Zuerst wurde der alte Teil abgerissen, der Teil, der bei dem Betrachter noch sentimentale Erinnerungen und Empörung über den Abriss hervorrufen konnte. Frei nach dem Motto: Erst einmal schnell den Part entfernen, der den Bürger doch noch einmal auf die Barrikaden bringen könnte. Dann wurde sich langsam (man hatte es nicht mehr so eilig) Stück für Stück nach vorn. zum neueren, dem hässlichen Bereich vorgearbeitet.

Jetzt ist da nichts mehr. Gestern haben sie das letzte Stück Gebäude eingerissen. Nun noch schnell den Schutt entfernen, dann kommt die strahlende Zukunft auf uns alle zu! Hier ein paar Bilder von der Zerstörung eines lieb gewonnenen Weggefährtens.

Logo des BismarckbadsRückseite des BismarckbadsAbriss des BismarckbadsAbriss des BismarckbadsAbriss des BismarckbadsAbriss des BismarckbadsAbriss des BismarckbadsAbriss des BismarckbadsAbriss des BismarckbadsBäderland-Internetseite

Weitere (und viel beeindruckendere) Fotos vom Abriss kann man sich hier anschauen. Die Fotos stammen von Christian Kaiser. Sehr spannend sind auch die historischen Bilder auf der Seite der Bürgerinitiative Bismarckbad bleibt.

Übrigens waren immer Leute anwesend, wenn ich die Kamera zückte, die ebenfalls den Verfall dokumentierten. Die Anteilnahme und ich denke auch die Empörung war groß. — In Hamburg sagt man tschüss…

Das dritte Bild wurde mit freundlicher Genehmigung von Easyglider zur Verfügung gestellt.