Beust geht baden

Mir wurde vorgeworfen, ich würde zu einseitig berichten, immer nur auf der armen CDU rumhacken. Tja… – Erstens sind die nun einmal Monopolisten in Hamburg, können aufgrund ihrer Mehrheit alles absegnen, ablehnen, abnicken was sie wollen. Und sie machen es auch. Dabei kommt eine große Menge Müll heraus. Das ist nun einmal Tatsache und ich bekommen diese ständig präsentiert, geradezu in die Augen gerieben. Das tut weh, also sage ich etwas dazu…

Genügen. Beispiele für wahn- und schwachsinnige Ideen gibt es bei diesem Senat zuhauf. Neustes Beispiel ist die Badeanstalt auf der Alster. Eigentlich wollte ich dazu nichts sagen, weil mir die Idee zu blöde vorkommt. Aber nachdem unser Spaß-EB sogar seinen heiligen Sylt-Urlaub unterbrochen hat, nur um dieses Projekt vorzustellen — na, da musste ich doch noch ein Wort zu verlieren.

Beust stellte die Idee vor, für 2,5 Millionen Euro am Schwanenwik fünf Schuten aneinanderzureihen und daraus ein Freibad auf der Außenalster mit Blick auf die Außenalster zu gestalten (Ja, richtig gelesen). Spontan fällt mir dazu ein, dass er wohl jemanden kennt, der noch alte Schuten übrig hat, die er gerne der Stadt verkaufen möchte. Man ist doch befreundet… Dann kommt mir in den Sinn, dass Klein-Ole einfach nur auch „so ein schönes Spielzeug wie die da in Berlin haben“ haben möchte. Ich höre kleine Kinderfüße aufstampfen. Und schließlich vermute ich hier eine „Ach, nächstes Jahr ist Wahl, lasst noch einmal ein Fun-Objekt umsetzen, das macht sich bestimmt gut“-Aktion.

Der Spaß-EB spricht zwar davon, dass es keine Lärmbelästigung gebe – das bezweifele ich aber. Man stelle sich vor, es werden 2,5 Millionen Euro rausgehauen, dann gibt es großes Hallo mit Händeschütteln, Schampus, kleinen Kindern und der Presse. Sobald die erste Euphorie verflogen ist, kommen die Anwohner des feinen Uhlenhorst und beschweren sich sehr wohl ob der lärmenden Kinder. Wir wissen ja, dass in Hamburg die Kinder ruhig zu sein haben.

Oder soll das Hamburger Badeschiff gar nicht für Kinder sein? Sollen dort nur gestresste Jung-Juppies und -Kreative abends oder in der Mittagspause abhängen? Man nennt es wohl chillen…

Die GAL beschwert sich, da sie im Vorfeld ebenfalls eine Idee zum Thema „Baden in der Alster“ hatten, die kostengünstiger gewesen wäre. (Hier kommt wieder die Monopolstellung der CDU ins Spiel, die alles, was nicht aus ihrem Munde kommt, kategorisch ablehnt.) Der SPD-Spitzenkandidat Naumann hingegen spöttelt – zurecht – über den Spaß-EB, dass er beim Aus für das Bismarckbad in Altona seinen Urlaub nicht unterbrach. Aber hier nun einen auf Strahlenmann machen… Hamburg, so Naumann, hat ernsthaftere Probleme. Mit denen möchte sich Spaß-EB Beust jedoch nicht konfrontiert wissen.

Kommentar (1)

  1. Thomas schrieb:

    Ja, soweit ich weiß, wollt die CDU da erst nur einen Sandstrand, die GAL gleich eine Badestelle. Nur beides geht genau an dieser Stelle nicht!
    Da die Fläche beim Rudererdenkmal eine Evakuierungsfläche ist. Strand und Hubschrauberlandefläche vertagen sich nicht.
    Ob 2,5 Millionen nun zu viel sind, weiß ich nicht. Das gerade die SPD spöttelt… Tztz die sollten sich erstmal an die eigene Nase fassen!
    Woher kommen denn die 10 Milliarden Schulden die Hamburg hat? Wofür Hamburg jeden Tag 3 Millionen nur an Zinsen bezahlen muss.
    Ja, jedes 1/4 Jahr wird eine Elbphilharmonie für Zinsen von Altschulden bezahlt.

    Sonntag, 12. August 2007 um 00:15 #