Umwelthohnstadt Hamburg

Man nehme: ein Kohlekraftwerk, Harley-Days, Cruise-Days bis zum Abwinken, fordert Taxi-Fahrer auf, sich doch mal endlich einen sauberen Wagen anzuschaffen und schließlich erhöhe man noch die Preise — wie jedes Jahr — für den Öffentlichen Personennahverkehr. Was ergibt das? Genau. Die Umwelthauptstadt 2011. Was für ein Witz …

Das mit dem Kohlekraftwerk ist halt so eine Ich-gebe-Dir-Geld-und-Du-mir-Sache. Die Harley- und die Cruise-Days sind — abgesehen von Lärm und/oder CO2 — für die lieben Touristen da. Für die wird alles getan. Das mit den Taxi-Fahrern, die sich ein umweltverträglliches Taxi anschaffen mögen — sie bekommen dann auch das Siegel „Green Capital 2011“ —, das ist einfach nur Hohn!

Die übliche Preiserhöhung beim HVV hingegen, zu der dürfen wir eigentlich nichts sagen. Immerhin hatte irgendein hohes HVV-Tier bereits vor Jahren angekündigt — wenn ich mich recht erinnere —, man werde jedes Jahr, egal wie die Einnahmen sind, die Preise erhöhen. Das ist Beständigkeit, grundsolide Beständigkeit …

Wenn die neuen Preise draußen sind, wird an dieser Stelle die gewohnte Gegenüberstellung zu sehen sein. Wir wissen aber jetzt schon, dass im Schnitt um 3,2% erhöht wird. Anfang 2010 waren es „nur“ 2,4%.

Der HVV soll damit rund 14 Millionen Euro mehr einnehmen. Das Argument mit dem „Wir geben alles für Ihre Sicherheit aus!“ kann nicht ganz ziehen. Immerhin würde eine Rundum-Wohlfühl-Absicherung der Bahnsteige mit fünf Millionen Euro zu Buche schlagen. Blieben also noch neun Millionen …