Noch vor ein paar Wochen (oder besser: Tagen) gab es ein kleines Zeltdorf zwischen den hügeligen Bodenwellen des Gerhart-Hauptmann-Platzes. Als ich mit einem Kollegen heute an der Südseite des Thalia-Theaters längs ging, kamen wir an besagtem Platz vorbei. Wo noch kürzlich Geodät- und Kuppel-Zelte standen, tummeln sich nun Vergnügungssüchtige an Glühwein-, Bratwurst- und Schmalzgebäck-Ständen. Weihnachtsmarkt auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz. Neben Genuss gibt’s auch Konsum.
Über den Weihnachtsmarkt wollten wir nicht gehen. Wir ließen ihn zu unserer Rechten liegen, gingen in die Rosenstraße, dann über den Platz an der Gertrudenstraße. Hier stehen die Zelte der Occupy-Bewegung. Sie mussten einige Meter weiter ziehen und dem Weihnachtsmarkt Platz machen.
Occupy ist eine Protestbewegung gegen soziale Ungerechtigkeit, eine Klage der 99% gegen die Gier und Korruption des einen Prozent der Bevölkerung. Es geht um Kapitalismus und Konsum.
Occupy – Geld 0:1 in Hamburgs Innenstadt.
Diese „Schmuddelkinder“ können ja ruhig mal Platz machen. Anders herum wäre es undenkbar, dass der Weihnachtsmarkt den (viel ebeneren) Platz an der Gertrudenstraße besiedelt. Nun stehen die Zelte an einem Ort, wo sie nur noch wenige finden …
Oder steht der Großteil des Occupy-Zeltlagers doch an der Moorweide?