Wird es Fahrradwege am Opernboulevard geben?

Zwischen Gänsemarkt und Dammtorbahnhof geht es zur Zeit nur schleppend voran. Die Dammtorstraße wird neu gepflastert, die Gehwege neu gestaltet. Überall sind Baugelände und die Fußgänger müssen Umwege gehen. Busse können nur in einer Richtung planmäßig fahren. Am Dammtorbahnhof stehen (noch) die letzten Reste der neuen Brücke. Busse vom Dammtorbahnhof gen Gänsemarkt fahren derzeit über Alsterglacis und Esplanade.

Baustelle Dammtorstraße

Der Brückenbau ist das Eine, die Dammtorstraße zwischen Stephansplatz und Gänsemarkt hingegen ist eine Baustelle, weil der Straßenabschnitt für knapp vier Millionen Euro zum so genannten Opern-Boulevard umgebaut wird. Dabei handelt es sich um ein BID-Projekt, ein von den Gebäudeeigentümern finanziertes Bauunternehmen, um das Quartier aufzuwerten. Gehwege, Fahrbahnflächen und Möblierung werden auf Vordermann gebracht, auf das in Zukunft die Menschen hier flanieren und verweilen können.

Baustelle Opernboulevard

Baustelle Opernboulevard

Auf der Internetseite des entsprechenden BID wird unter anderem von den 26 kastrierten – äh – kastenförmig beschnittenen Platanen gesprochen. Rund um die frisch renovierte – und die ist echt schön geworden! – ehemalige Post, wurde bereits der neue Gehweg verlegt. Gut, auch schon wieder teilweise aufgerissen ? aber irgendwie muss man ja die Leute beschäftigen.

Wie bereits beim BID Neuer Wall geht man auch beim BID Opernboulevard den Weg, dass die Gehwege weit abgesenkt sind. So entstehen kaum hohe Kantsteine. Im Neuen Wall schaut das schick aus. Was man dort schon mal besser gemacht hat, als beim BID Opernboulevard: im Neuen Wall wurden andere Gehwegplatten verwendet. An der Dammtorstraße hat man sich scheinbar den selben Mist wie beim Jungfernstieg andrehen lassen. Hell ist der Stein – und glatt wenn er nass wird. Wieso man hier nicht vom Jungfernstieg-Debakel gelernt hat, verstehe ich nicht.

Betrachtet man derzeit die Bauarbeiten an der Straße selber, kann man zwischen den vielen Absperrungen und Baugruben erahnen, dass die Gehwege tatsächlich breiter werden. Schließlich soll man hier flanieren und sich nicht auf engstem Raum kloppen. Was noch nicht genau zu erkennen ist, das ist, ob man beim Opernboulevard Fahrradwege angedacht hat. Vermutlich werden sie nicht auf den Gehwegen zu finden sein. Hier hat man dann wohl doch vom Jungfernsteig gelernt – wo man bekanntlich den Fahrradweg vor lauter „Schönheit“ nicht mehr sehen kann. Bleibt zu hoffen, dass sich ein Streifen auf jeder Straßenseite finden wird. Die Planskizzen auf der BID-Homepage lassen jedenfalls keine Fahrradwege erkennen.

60 Fahrrad-Anlehnbügel sind allerdings schon mal geplant. Ganz vergessen hat man die Freunde der Pedalen dann also noch nicht.

Bleiben noch die vergewaltigten Platanen ? 🙁